Die Liste an Verbesserungswünschen ist lang: Doch eigentlich muss der neue HSV-Trainer nur einen Auftrag erledigen.

Der eine kommt, der andere geht. Dieses Trainer-wechsel-dich-Spielchen hat in Hamburg in etwa eine so große Tradition wie das Beklagen über Schlaglöcher im Winter, den viel zu kalten Sommer und den viel zu warmen Herbst. Komplettiert wird das gerne aufgeführte Dauer-Schauspiel meistens noch mit einer Wunschliste, was der neue Trainer, der jetzt kommt und bald wieder viel zu früh gehen muss, besser als der Alte machen soll, der nun ging und wohl irgendwann viel zu früh gekommen war.

Markus Gisdols Wunschliste ist schnell formuliert. Nach gerade einmal zwei Toren in fünf Spielen muss der Neu-Trainer vor allem das Hamburger Offensivspiel aus der Defensive holen. Anders als zuletzt soll seine Mannschaft gefällig nach vorne spielen, sich Chancen erarbeiten und diese auch ab und zu verwerten. Der Baden-Württemberger soll Neuzugänge wie Alen Halilovic und Luca Waldschmidt besser integrieren, dabei aber die Alten wie Pierre-Michel Lasogga oder Aaron Hunt nicht vergessen. Er muss seine Spieler überzeugen, die Fans, die Medien, den Vorstand, Investor Klaus-Michael Kühne und dessen Berater. Das alles muss Gisdol erfüllen.

Das alles – ist ziemlich großer Mist. Denn wenn man ehrlich ist, also so richtig ehrlich, dann muss Hamburgs neuer Trainer Markus Gisdol nur eines: erfolgreich sein. Möglichst bald, möglichst dauerhaft. Nicht mehr, aber auf gar keinen Fall weniger.