Bundesligist investiert in die Zukunft. Der Kostic-Wechsel ist das Verdienst von Mäzen Kühne und Clubchef Beiersdorfer.
Ob Filip Kostic jetzt einschließlich aller finanziellen „Nebengeräusche“ wie nachträglicher Erfolgsprämien tatsächlich der teuerste Neuzugang in der bisherigen HSV-Geschichte ist oder ob der 13 Millionen Euro teure Rafael van der Vaart dieses Privileg behält, spielt keine Rolle. Beide konnte sich der HSV nur dank der Unterstützung von Milliardär Klaus-Michael Kühne leisten. Ihr Preis ist ähnlich – und doch unterscheiden sich die beiden Transfers deutlich.
Van der Vaarts Rückholaktion 2012 war ein Blick zurück, eine sentimentale Reminiszenz. Kühnes Geld wurde damals letztlich für Fan-Nostalgie verpulvert. Jetzt sieht das mit der erneuten 25-Millionen-Gabe für dieses Jahr ganz anders aus. Die Verpflichtung von Kostic signalisiert einen Aufbruch, einen Blick in die Zukunft. So wie zuvor bereits die Transfers von Bobby Wood, Luca Waldschmidt und Alen Halilovic. Drei große Talente mit Perspektive, Hoffnungsträger für einen echten Neuanfang, frische Gesichter für einen Aufbruch.
Nicht weniger durfte man von Dietmar Beiersdorfer erwarten, nachdem Kühne noch einmal seinem Lieblingsverein entscheidend geholfen hat. Der HSV erlebt gerade Beiersdorfer 2.0, der in seinem Kerngeschäft Sportchef einen stärkeren Eindruck macht als als Vorstandsvorsitzender. Der sich an sein Erfolgsmodell von früher erinnert, als er den jungen van der Vaart geholt hat, Nigel de Jong oder Vincent Kompany. Als er den Mut – und die Möglichkeit – zu Investitionen hatte, die sich auszahlten. Sportlich und finanziell.
Natürlich muss man nun erst einmal den Saisonverlauf abwarten, bevor ein endgültiges Urteil möglich ist. Aber: Dieser HSV mit diesen Neuzugängen macht wieder Lust auf die neue Saison, weckt echte Vorfreude – und das ist sehr viel nach all den tristen Jahren.