Eigentlich war der Schlick schon im Ordner „Erledigt“ von Senat und Hafenbehörde HPA verschwunden. Doch nun muss man sich erneut mit dem unangenehmen Thema beschäftigen. Der Streit ist so weit eskaliert, dass der Pontonvermieter und Schutenbetreiber Arnold Ritscher in seiner Auseinandersetzung mit der HPA sogar Wirtschaftssenator Frank Horch einschaltet. Es mag sein, dass das Unternehmen damit aneckt. Aber es ist nicht hinnehmbar, wenn Ritscher wegen der Verschlickung eines Hafenbeckens seinen Geschäften nicht länger ordnungsgemäß nachgehen kann.

Da ist es egal, ob es sich um eine, zehn oder 100 Firmen handelt. Auch wenn das Hafengebiet, in dem sich Arnold Ritscher befindet, neu überplant werden soll, und der Standort womöglich auf längere Sicht keine Zukunft hat, muss die HPA dennoch das Hafenbecken frei baggern – und zwar bis zum Ablauf des Vertrages mit Ritscher. Das mag Geld kosten. Einige Planer werden die Baggerarbeiten im Travehafen sogar für unnötig halten, weil sie der Meinung sind, dass das Unternehmen bald sowieso weichen muss. Gültige Verträge sind aber einzuhalten. Diesen Grundsatz hat die HPA zu beherzigen.

Im Übrigen ist es nicht nur eine berechtigte Forderung der Firma Arnold Ritscher, sondern aller Unternehmen im Mittleren Freihafen, dass der Hamburger Senat kurzfristig mitteilt, was die Stadt mit dem betroffenen Planungsgebiet im Detail vorhat. Unternehmen, die Geld investieren und damit wichtige Arbeitsplätze schaffen, benötigen Planungssicherheit. Seit Bekanntgabe der Olympia-Bewerbung im Jahr 2014 fehlt diese Perspektive. Der Senat muss jetzt für Klarheit sorgen.