Wir schreiben das Jahr 2020. Die Fans der Fußball-Bundesliga freuen sich auf den ersten Spieltag nach der EM und dem Triumph der Engländer im Wembley-Stadion. Der Auftakt am Freitag zwischen Meister RB Leipzig und Aufsteiger HSV läuft live bei Sky. Am Sonnabend um 13.30 Uhr überträgt dann amazon.de den „Plastico“ zwischen Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg. Den Spieltag beschließt am Montagabend das Baden-Württemberg-Derby zwischen Heidenheim und Großaspach – live bei Discovery TV.

Zugegeben, dieses Zukunftsszenario ist ein wenig überspitzt, auch wenn die DFL an diesem Dienstag erste Pläne für Montagsspiele vorlegen könnte. Dass sich Fans schon bald auf eine neue Vielfalt an übertragenden Sendern einstellen müssen, ist in jedem Fall sicher. Das Bundeskartellamt hat beschlossen, dass die Deutsche Fußball Liga ihre milliardenschweren Rechte an Livespielen nicht mehr an einen einzelnen Bieter vergeben darf. Die „No-Single-Buyer-Rule“ gilt für die Rechteperiode 2017/18 bis 2020/21.

Aus wettbewerbsrechtlicher Sicht ist diese Nachricht natürlich richtig und wichtig. Mehrere Sender haben nun die Chance, mit Platzhirsch Sky in ein Wettbieten um Livespiele einzusteigen. Fans dagegen müssen fürchten, künftig mehrere Abos abschließen zu müssen, um weiter die freie Auswahl zu genießen. Profitieren wird vor allem die Liga, die auf bis zu einer Milliarde Euro aus der TV-Vermarktung hoffen kann. Da reicht zwar weiterhin nur zu Platz zwei hinter der Premier League. Aber Europameister wird England deswegen natürlich trotzdem nicht.