Warum wird über die Probleme bei der A 7 so zögerlich informiert?
Autobahnbau ist wie das „Show Cooking“ im Restaurant: Alle schauen in die Töpfe und sehen, ob es wird oder ob es nicht wird. Die Autofahrer, die derzeit auf der A 7 unterwegs sind, sehen, dass es nicht so recht vorangeht. Die großen Fertiger, die in einem Rutsch die neue Betonfahrbahn legen, sind längst wieder verschwunden. Es sind teure Spezialmaschinen, die durch die Republik tingeln wie Zauberkünstler. Auf der A 7 haben sie gerade nichts mehr zu tun. Auf der A 7 hakt es, und wir Autofahrer schalten mal wieder einen Gang runter und zuckeln mit 80 durch endlose Baustellen.
Das Gute ist: Es gibt einen Vertrag, der das Unternehmen Via Solutions unter Strafe zwingt, den Gesamtfertigstellungstermin Ende 2018 einzuhalten. Das Schlechte ist: Die Termine für die einzelnen Bauabschnitte setzt die Firma ganz allein.
Aber für den Hamburger Autofahrer ist nicht der Gesamtfertigstellungstermin interessant. Er ist nur selten auf dem Weg nach Bordesholm. Er benutzt die A 7 als innerstädtische Schnellstraße, als schnelle Nord-Süd-Verbindung. Und gerade dieser Abschnitt zwischen dem Autobahndreieck Nordwest und der Anschlussstelle Schnelsen-Nord wird nun später fertig als ursprünglich vom Baukonsortium Via Solutions angegeben.
Hätte das verhindert werden können? Wahrscheinlich nicht. Bauen ist immer mit Risiken verbunden. In einer Großstadt eine Straßenverbreiterung verwirklichen zu wollen kommt einem Abenteuer gleich. Mit anderen Worten: Verzögerungen sind nicht unwahrscheinlich.
Umso unverständlicher ist es, dass das Baukonsortium und die beteiligten Behörden kaum Angaben zum konkreten Baufortschritt entlang der A 7 gemacht haben. Was spricht eigentlich dagegen, zum Beispiel offen mit der Tatsache umzugehen, dass der Verkehr längst auf eine bereits betonierte Fahrbahn hätte umgelenkt werden sollen? Natürlich hat das Baukonsortium Via Solutions detaillierte Zeitpläne für jeden einzelnen Bauabschnitt der A 7. Werden sie gehalten, werden sie verfehlt? Das Unternehmen hat sich bisher nicht in die Kochtöpfe gucken lassen. Nun riecht es verbrannt in der Showküche der Straßenbauer.