Die Tabelle lügt nicht, sagen Trainer und Spieler in allen Sportarten, in denen es um Punkte geht, gern. Nach 52 Hauptrundenspielen haben die Hamburg Freezers die Saison 2015/16 in der Deutschen Eishockey-Liga auf Rang elf beendet. Und wenn man weiß, dass sie das drittschlechteste Defensivteam und die drittschlechteste Offensivmannschaft der Liga sind und zudem auswärts die zweitschwächste Bilanz aller 14 Teams aufweisen, dann kann es nur ein Urteil geben: Diese Saison war, gemessen an eigenem Anspruch, einem Etat im guten DEL-Mittelfeld und theoretisch vorhandener Qualität, die wohl enttäuschendste der seit 2002 währenden Clubgeschichte.

Die Frage, die Geschäftsführer Uwe Frommhold umtreibt, ist nun die: Wie groß ist der Imageschaden, den diese Spielzeit hinterlässt? 9022 Menschen kamen im Schnitt zu den 26 Heimspielen, was angesichts der gebotenen Leistungen ein beeindruckender Vertrauensbeweis war. Wird die Aufbauarbeit der vergangenen Jahre, in denen es den Verantwortlichen gelungen war, dem Team das Gesicht einer frischen, hungrigen und arbeitswilligen Einheit zu geben und den Club sympathisch und offen wirken zu lassen, verschwinden unter einem Trümmerhaufen aus enttäuschten Hoffnungen?

Die Antwort darauf hat die Geschäftsleitung in eigener Hand. Wenn sie mit einem harten Umbruch und den richtigen Konsequenzen auf das Versagen des Teams und die eigenen Versäumnisse reagiert, kann der Club gestärkt aus der Krise hervorgehen. Bleiben die nötigen Schritte aus, dann wird diese Saison nur der Anfang einer längeren Durststrecke gewesen sein.