Die Projekte zum Ausbau der Hafeninfrastruktur werden teurer als geplant. Allein im vergangenen Jahr stiegen die Kosten über alle Bauvorhaben hinweg um 71 Millionen Euro. Angesichts eines Projektvolumens von mehr als einer Milliarde Euro ist das auf den ersten Blick nicht viel. Wenn das Geld aber kurzerhand aus einem anderen Topf genommen werden muss, sieht die Sache anders aus. Nun ist es bekanntermaßen so, dass Bauvorhaben von der öffentlichen Hand gerne schöngerechnet werden, um ihre Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen. Die Elbphilharmonie wird in dieser Hinsicht das herausragendste Beispiel bleiben. Bleibt die Frage, ob auch im Hafen unsauber gerechnet wurde.

Ein Satz nährt diesen Verdacht: Die Sanierung des alten Elbtunnels sollte ursprünglich 17 Millionen Euro für beide Röhren kosten. jetzt kostet allein der Erhalt einer Röhre fast 60 Millionen Euro. Begründung des Senats: „Die Angebotspreise des Baugewerbes fielen unerwartet hoch aus.“ Hat sich da jemand verkalkuliert? Sind die Bauingenieure der Stadt tatsächlich so schlecht über die üblichen Marktpreise informiert? Wohl eher nicht. Vielmehr drängt sich der Verdacht auf, dass die tatsächlichen Bauaufwendungen heruntergerechnet wurden, um die Zustimmung zum Projekt zu erhöhen. Die Hamburg Port Authority macht Schulden, um die Hafenprojekte zu bezahlen, und sie tilgt diese Schulden aus Rücklagen. Das sollte dem Senat klar sein, wenn er weitere Leistungen bestellt.