Die wichtigste Position im Eishockey, sagen Sportexperten, bekleide der Torhüter. Wenn dem so ist, dann muss man festhalten, dass die Verantwortlichen der Hamburg Freezers tatsächlich ein Problem haben, an dem sie zu einem Gutteil selbst die Schuld tragen.

Zugegeben: Die Verletzungen der Stammkeeper Sébastien Caron, 35, und Dimitrij Kotschnew, 34, waren trotz deren fortgeschrittenen Alters nicht planbar. Und dass man bei einem in der Not nachverpflichteten Ersatzmann wie Cal Heeter, 27, auch mal ein Stück danebenliegen kann, ist Sportchef Stéphane Richer ebenso nachzusehen.

Dennoch müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn drei Torhüter, die ihre Klasse über Jahre nachgewiesen haben, gleichzeitig zufällig eine derart schwere Formkrise erleiden würden, dass darunter sogar das Minimalziel, die Teilnahme an den Pre-Play-offs (Rang sieben bis zehn), in Gefahr geriete. Vielmehr haben Richer und Cheftrainer Serge Aubin mit ihrer planlos wirkenden Rotation dafür gesorgt, dass keiner ihrer Schlussmänner den nötigen Spielrhythmus erlangen konnte, um zum sicheren Rückhalt zu werden. Wer bei jedem Fehler fürchten muss, vom Eis geholt zu werden, dem zittert die Fanghand schon mal nachhaltig.

Deshalb kann es für die verbleibenden acht Hauptrundenspiele nur ein Rezept geben, um wenigstens die Konstanz vorzuleben, die der Trainer stets von seinem Team einfordert: Schluss mit dem Hin und Her auf der wichtigsten Position, dauerhaftes Vertrauen für den, dem man am ehesten vertraut.