„Was du heute kannst besorgen, das verschiebe doch auf morgen“, so heißt er doch, der alte Studentenspruch. Oder? Und dann endet es mit einer Nacht vor PC und Drucker. Kennt man. Alle Pannen inklusive.

So ähnlich wirken zunehmend die Fußballmanager, Sportchefs oder Direktoren Sport, die in der Winterpause versuchen, ihre sommerlichen Fehler in der Kaderzusammenstellung zu korrigieren oder auf Verletzungspech zu reagieren. Viel Zeit im Januar. Zunächst. Dann bricht die Hektik aus.

Vier Minuten kam also die E-Mail aus Bern zu spät, Sekou Sanogo musste aus Hamburg wieder abreisen. Wechsel geplatzt, die Verantwortlichen hatten sich offenbar nicht beizeiten um die Dokumente gekümmert. „Der war’s“, sagen sie nun, „nein, der war’s“. Wie in der WG bei der Suche nach dem Schuldigen für die schmutzige Küche.

Vom kaputten Faxgerät, das 2011 Eric Maxim Choupo-Motings Wechsel von HSV nach Köln verhinderte, bis zu fehlenden Unterschriften für die Spielberechtigung von Kevin Großkreutz für Galatasaray Istanbul hat es schon fast jede Absurdität gegeben. Besonders schön war 2013 Hannovers Verpflichtung des Brasilianers Franca nur nach Videostudium. Sie wollten einen 1,91-Meter-Kopfballriesen und bekamen einen 1,80-Durchschnittsmann. Werder Bremen wollte 1997 den norwegischen Stürmer André Flo verpflichten. Stattdessen kam Cousin Harvard.

Doch selbst wenn alle Formalien stimmten, sportliche Volltreffer waren im Winter noch selten dabei. Jedenfalls beim HSV. Die Zeit ist halt immer so knapp. Und dann passieren Pannen.