Nach dem Aus für die Firma Buss ist die Stadt am Zug

Die öffentliche Bekanntgabe der Schließung eines Hafenterminals ist in diesen Tagen eine knifflige Sache. Es ist ja nicht so, dass der Hamburger Hafen in den vergangenen Wochen mit besonders vielen positiven Meldungen aufwarten konnte. Im Gegenteil: Die Elbvertiefung hängt seit einem gefühlten Jahrzehnt bei den Gerichten, der Schlick behindert die Einfahrt der Schiffe, und der wirtschaftliche Gesamtrahmen führt zu einer Schrumpfung des Umschlags. Da bekommen Nachrichten über die Einstellung eines Terminalbetriebs besonderes Gewicht.

Nun muss an dieser Stelle festgestellt werden, dass das zum Jahresende erfolgende Aus für den Hafenumschlag am Buss-Hansa-Terminal auf keinen der vorgenannten Gründe zurückzuführen ist. Der Pachtvertrag für das Terminal läuft schlichtweg aus, und die Stadt möchte die lukrativen Hafenflächen neu entwickeln.

Daran ist nichts auszusetzen. Dennoch bleiben Fragen. Wann und mit welchen anderen Betrieben will die Stadt das Gelände am Hansa-Terminal neu beleben? Schon einmal hat die Stadt der Firma Buss den Stuhl vor die Tür gestellt, nämlich 2012 am Terminal Kuhwerder-Hafen. Seitdem ist die Fläche eine Brache. Das geht so nicht. Die Stadt kann nicht Firmen vertreiben, wenn sie keine konkrete Nachnutzung der Flächen vorweisen kann.

Buss zieht zum Jahresende ganz aus dem mittleren Freihafen. 100.000 Container und etliche Ladungen Stückgut pro Jahr wurden hier bis dato umgeschlagen. 90 direkte und weitere 90 indirekte Arbeitsplätze hingen daran. Dieser Verlust sorgt nun für Druck auf die Stadt. Hamburg muss schnell eine adäquate Lösung für die Nachnutzung der Buss-Flächen präsentieren. Das wird nicht einfach, da der Stückgutumschlag ein wichtiger Bestandteil des Universalhafens ist. Er ist arbeitsintensiv und erzeugt eine höhere Wertschöpfung als etwa der Umschlag von Containern.

Eine weitere Frage ist, warum es nicht gelang, eine geeignete Ersatzfläche für den Buss-Hansa-Terminal zu finden. Wie sehr war die Buss-Geschäftsführung wirklich an einer Fortführung des Betriebes interessiert? Die Mitarbeiter, die jetzt gehen müssen, verlangen zu Recht Antworten.