Die Wintersonne ließ die Elbe beim Blick von der Villa des Business Clubs glitzern, als der HSV am Vormittag vor dem Bayern-Spiel seine Legenden wie Uwe Seeler oder Altpräsidenten zu seinem traditionellen Neujahrsempfang lud – aber auch Sponsoren und Gäste wie DFL-Chef Christian Seifert, der während einer Talkrunde auch auf Traditionsclubs zu sprechen kam. „Tradition kann auch der 18. Gegner sein.“ Anders als Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen sah Seifert keine Nachteile im Wettbewerb für Clubs wie den HSV: „Sie haben alle Voraussetzungen, erfolgreich zu sein. Aber die Strukturen müssen stimmen und alle Entscheidungsträger an einem Strang ziehen.“
Zumindest das versucht der Verein seit einiger Zeit recht erfolgreich, doch auch Clubchef Dietmar Beiersdorfer räumte am Freitag ein, dass „der HSV noch nicht glänzt“. Vom Wunsch des Emirates-Vorstands Thierry Antinori, der HSV solle doch bitte bald wieder in der Europa League auflaufen, sind die Hamburger noch weit entfernt.
Kleine Schritte nach oben zu machen, so lautet das erklärte Ziel. Und auch wenn man nicht den Fehler machen darf, Vereinsarbeit anhand nur eines Auftrittes zu bewerten, so diente das Spiel gegen den Rekordmeister als Mutmacher. Wie gut organisiert sich der HSV präsentierte und sich gegen die übliche Klatsche wehrte, war aller Ehren wert, auch wenn ein wenig Glück mithelfen musste. Zunächst geht der Blick jedoch wieder nach unten. Eine Niederlage in Stuttgart, und das Relegationsgespenst wird wieder sein Unwesen in Hamburg treiben.