Am Ende ging alles ratzfatz. Gute vier Stunden, dann war die HSV-Mitgliederversammlung – mit gerade mal 309 Mitgliedern – schon wieder Geschichte. Immerhin: Am Ende der mehr oder weniger spannenden Sitzung dürften sich viele gefreut haben, den Nachmittag – anders als bei den Mammutsitzungen in den Vorjahren – anderweitig genießen zu können.
Für Anhänger eines entspannten Sonntags war die Mitgliederversammlung also ein echter Erfolg. Für die wenigen verbliebenen Anhänger der Vereins- und Streitkultur innerhalb des HSV wurde im Saal 3 des CCH dagegen überdeutlich, was aus dem einst demokratischsten Fußballverein der Bundesliga geworden ist.
Einerseits eine AG mit professionellen Strukturen, in der interne Streitigkeiten nur selten an die Öffentlichkeit gelangen und der man nach Jahren des Missmanagements zutraut, in Tippelschritten den Weg nach oben zu beschreiten. HSV-Chef Dietmar Beiersdorfer gelang es, die Mehrheit der wenigen Anwesenden trotz Rekordverlusten davon zu überzeugen.
Andererseits sollte es kritische Wegbegleiter des HSV nachdenklich stimmen, dass mit der Tradition gebrochen wurde, rechtzeitig zur Versammlung eine detaillierte Bilanz vorzulegen. Dass darüber hinaus kritische Nachfragen abgebügelt wurden, sorgt nicht für die erhoffte und versprochene Transparenz. Nun darf man gespannt sein, was den Teilnehmern des seit Monaten stattfindenden Leitbild-Workshops hierzu einfällt. Viel weniger als bei der Mitgliederversammlung waren dort sicher nicht aktiv.