Es ist nicht so, dass Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch sich über einen Mangel an Arbeit beklagen kann. Seit Mittwoch hat er eine neue Aufgabe dazubekommen: Er muss einen geeigneten Nachfolger für den Vorstandschef der HHLA, Klaus-Dieter Peters, finden. Denn dessen Vertrag wird nicht über den 31. Dezember 2016 hinaus verlängert.

Auf die leichte Schulter sollte Horch die Personalsuche keinesfalls nehmen. Dem neuen HHLA-Chef kann er als Arbeitsplatz einen Welthafen bieten, der auf dem Weg ist, eine international bedeutsame Position zu verlieren. Umschlagsrückgänge, Hafenschlick, fehlende Elbvertiefung, starke Konkurrenz – die Liste der Unwägbarkeiten, mit der sich ein neuer HHLA-Chef herumschlagen muss, ist lang. Und zudem soll er auch noch weniger verdienen als sein Vorgänger. Diese Bedingung stellt der Bürgermeister.

Der neue Chef muss ein exzellenter Kenner des Hafens sein und Strategien entwickeln, wie man das Herz der Hamburger Wirtschaft wieder fit bekommt. Er muss ein deutlich besseres Gespür als Peters für die Belange der Reeder haben und sollte auch deutlich kommunikativer sein.

Die SPD neigte in der Vergangenheit dazu, solche Posten gerne mit Parteigenossen zu besetzen. In der schwierigen Situation, in der sich der Hafen derzeit befindet, sollte es aber ausschließlich um die Qualifikation des Bewerbers gehen. Die Personalauswahl ist für den Senat mit hoher Verantwortung verbunden.