Es spricht nicht gleich gegen die Hamburger Olympiareife, dass der 19. Handball-Supercup an diesem Sonnabend in der Barclaycard-Arena ein Superflop zu werden droht. Wenn dieses alle zwei Jahre stattfindende Nationenturnier selbst in den Handballhochburgen Flensburg und Kiel nicht mehr als 4000 Zuschauer findet, dann liegt das jedenfalls nicht an der mangelnden Begeisterungsfähigkeit des Publikums für diesen Sport.

Der Deutsche Handball-Bund tut also gut daran, das Format zu überdenken, das sich ziemlich weit von seinen Anfängen entfernt hat. In der jetzigen Form hat es keine Zukunft. Doch bevor man die Traditionsmarke Supercup allzu leichtfertig aufgibt, wäre zu erwägen, wie man ihr wieder zu Glanz und Relevanz verhelfen kann. Ein Umzug in Standorte wie München oder Nürnberg, die nicht mit Bundesliga-Handball gesegnet sind, wäre einen Versuch wert. Ein attraktiveres Teilnehmerfeld zusammenzustellen ebenso.

All das hätte man schon nach der enttäuschenden Resonanz auf den bis dato letzten Supercup vor zwei Jahren anstoßen können, nur war der DHB in der Zwischenzeit dafür wohl viel zu sehr mit seinem internen Führungsstreit beschäftigt. Der Wille, das Turnier weiterzuentwickeln, scheint ohnehin nicht ausgeprägt zu sein. DHB-Vizepräsident Bob Hanning mutmaßte am Mittwoch öffentlich, „dass man mit dem Turnier an diesen Standorten niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlockt“. Eine verkaufsfördernde Maßnahme klingt anders.