Zwischen Ex-DFB-Chef Theo Zwanziger und dem aktuellen Präsidenten Wolfgang Niersbach artet die Schlammschlacht aus.

Dass Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach eine innige Männerfeindschaft verbindet, ist schon länger bekannt. Nach der Übergabe des Präsidentenamtes im Deutschen Fußball-Bund (DFB) am 2. März 2012 dauerte es gerade einmal sieben Monate, bis Zwanziger in einem Interview seinem Nachfolger halbherziges soziales Engagement vorwarf. Nachdem das DFB-Präsidium Zwanziger 2014 zum Rücktritt aus dem Fifa-Exekutivkomitee aufgefordert hatte, revanchierte sich dieser ein Jahr später, als er die Fifa-Ethikkommission wegen einer Betriebsrentenregelung zwischen DFB und Niersbach einschaltete.

Mit dem Skandal rund um die WM 2006 artet dieses Duell nun in eine Schlammschlacht zwischen zwei DFB-Präsidenten aus, in der der eine freiwillig in den Abgrund springt, um den anderen mitzureißen. Ein bitterer und einmaliger Vorgang, Mögen jedoch Zwanzigers Motive noch so egoistisch und von Rachegelüsten getrieben sein, so kann jede Information dazu beitragen, die ganze Wahrheit ans Licht zu bringen. Und nur daran kann jedem gelegen sein, der befürchtet, dass das Ansehen des deutschen Fußballs dauerhaft beschädigt wird.

Mit jedem Tag wachsen allerdings Zweifel, dass Niersbach diese Aufklärungsarbeiten unbeschadet übersteht und er nicht der Mitwisserschaft überführt wird, was aber nicht nur an den Aussagen Zwanzigers liegt, sondern auch an denen des früheren WM-OK-Vizepräsidenten Horst R. Schmidt.

Es wird einsam um Niersbach.