Bruno Labbadia, hat Ingolstadts Sportchef Thomas Linke am Montag gesagt, war als Spieler immer ein Stürmer mit dem Riecher für Tore. Auch als Trainer des Hamburger SV trifft der 49-Jährige derzeit die richtigen Entscheidungen.

Da wären zum einen seine Einwechslungen. Schon gegen Stuttgart setzte er mit Pierre-Michel Lasogga, Ivica Olic und Nicolai Müller auf die richtigen Joker. Nun wechselte er in Ingolstadt mit Marcelo Díaz und Michael Gregoritsch erneut den Sieg ein.

Noch wichtiger als sein Näschen für die Wechsel ist allerdings Labbadias Gespür für die richtigen Worte. Hier ist beispielhaft die frisch entfachte Diskussion über die Nummer eins zu nennen. Während alle darauf warten, dass Labbadia sich nun festlegt und Jaroslav Drobny zum neuen Stammkeeper ernennt, behält der Trainer die Balance. Solange Drobny so weitermache, gebe es keinen Grund, ihn wieder aus dem Tor zu nehmen, sagte Labbadia am Mittwoch.

Das sei natürlich ärgerlich für René Adler, der nur aufgrund einer Verletzung seinen Stammplatz verlor. Eine Verletzung, die jederzeit auch Drobny ereilen kann. Dann wäre Adler wieder im Tor. Warum sollte Labbadia ihn also zur Nummer zwei degradieren? Auf diese Art hält er den Konkurrenzkampf hoch. Und das gilt für alle Positionen.

Auch die reflexartigen Fragen nach neuen Zielen beantwortet Labbadia in der richtigen Tonart. Er lebt die neue Bescheidenheit konsequent und mit Realitätsbewusstsein vor. Der Erfolg gibt ihm derzeit recht.