Mit 17 der jüngste Spieler der Bremer Bundesligageschichte, mit 18 der jüngste Torschütze. Aaron Hunt, Neuzugang des HSV, war einst das, was man im Fußball gerne als Senkrechtstarter bezeichnet. Am Freitag wird der Mittelfeldspieler 29 Jahre alt. Zwischen diesen Jahren liegt eine Zeit, in der es für Hunt nicht immer bergauf ging. Der Sohn einer Engländerin und eines Deutschen galt in jungen Jahren als Rowdy. Er verlor seinen Führerschein, prügelte sich in einer Diskothek.
Am Dienstag stellte sich in Hamburg ein Mann vor, der erwachsen geworden ist. Mit seinem langen weißen Schlabbershirt macht er zwar einen jugendlichen Eindruck, die Worte aber, die er wählt, sind die Worte eines gereiften Menschen. „Ich sehe heute alles etwas anders und kann das Leben mehr genießen“, sagt Hunt. Der Familienmensch, der einen acht Jahre alten Sohn hat, ist entspannter geworden. Im vergangenen Jahr bekam er die Fairplay-Medaille der Deutschen Olympischen Gesellschaft, weil er einen ihm zugesprochenen Elfmeter wieder zurückgab. Beim HSV will er ein Führungsspieler werden. Dafür hat er seine Lieblingsnummer bekommen: die 14. Die frühere Nummer von HSV-Legende David Jarolim. In Bremen ist Hunt bereits eine Legende. In Hamburg will er es noch werden.