Der Einzug in die eigenen vier Wände ist keine rein rationale Entscheidung. Meist geht es auch um mehr Platz, mehr Gestaltungsspielraum als in der Mietwohnung oder ein schöneres Umfeld. Die Werthaltigkeit einer Immobilie kann da schnell aus dem Blick geraten. Das gilt vor allem dann, wenn steigende Preise durch immer niedrigere Zinsen kompensiert werden. 50.000 mehr Kredit fallen da kaum ins Gewicht.
Verhängnisvoll kann eine solche Entwicklung erst langfristig werden. Wenn nach zehn Jahren die Zinsbindung ausläuft, die neu zu vereinbarenden Zinsen deutlich höher und die Immobilienpreise vielleicht gesunken sind, kann die eigene Immobilie schnell zum Albtraum werden. Denn die niedrigen Zinsen führen auch zu einer deutlich geringeren Tilgungsdynamik. Die Restschuld ist höher als in Zeiten höherer Zinsen.
Niemand sollte sich also leichtfertig von steigenden Preisen und niedrigen Zinsen zum Immobilienerwerb verführen lassen. 20 Prozent Eigenkapital und eine höhere Tilgung als früher üblich sind der beste Grundstock für eine sichere Finanzierung. Aber auch die Preise in Hamburg müssen kritisch hinterfragt werden. Denn viele Objekte auf dem Markt entsprechen nicht mehr dem Stand der Zeit, müssen renoviert werden. Zu den schon sehr hohen Kaufpreisen kommen dann noch weitere Investitionen in moderne Haustechnik. Doch wie an der Börse gilt auch für den Immobilienmarkt: Es geht nicht immer nur nach oben.