Alexander Laux über den sozialen Auftrag der Clubs
„Es reicht nicht mehr, nur Fußball zu spielen“, hat der HSV-Vorsitzende Dietmar Beiersdorfer am Rande der Präsentation der Hamburger-Weg-Stiftung gesagt. Wie wahr. Früher dachte man beim HSV nur an Tore und Titel (und auch mal Tränen), heute ist der Verein nicht nur am Sonnabend präsent, sondern dank der medialen Möglichkeiten Teil des täglichen Lebens.
Woraus sich ein anspruchsvoller Auftrag ableitet: Wer in der Lage ist, die Emotionen der Menschen wie kaum jemand sonst zu erreichen, muss in dem Maße soziale Verantwortung übernehmen, wie es anderen Institutionen immer weniger gelingt, den Menschen Halt zu geben und Werte zu vermitteln.
Dieser unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung (Corporate Social Responsibility) stellt sich längst nicht nur der HSV, sondern auch der FC St. Pauli mit seiner Plattform „Kiezhelden“ oder die HSV-Handballer, indem sie seit Jahren das Inklusionsprojekt Freiwurf unterstützen, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Es ist eine Win-win-Situation: Viele Bedürftige bekommen dringend benötigte Unterstützung, die Identifikation der Fans mit ihrem Club und damit das Zusammengehörigkeitsgefühl werden gestärkt. Nicht zuletzt können Vereine auf diesem Weg aber genauso an ihrem positiven Image arbeiten, das selbst durch ein, zwei Niederlagen keinen Schaden nimmt, und sich für neue Sponsorenpartner attraktiv machen, mehr Geld einnehmen und gute Spieler verpflichten. Denn Siege bleiben immer noch der erste Unternehmenszweck.