Es schien doch schon alles klar. Gervais Lombe Yao Kouassi, den sie in der Welt des Fußballs alle nur Gervinho nennen, sollte und wollte vom AS Rom zum Al-Dschasira Club in Abu Dhabi wechseln. Ablöse 14 Millionen Euro, fünf Millionen Euro Nettogehalt.

Aber Geld allein macht nicht glücklich. Das weiß auch Gervinho. Der Familie beispielsweise, der muss es auch gut gehen. Sind die Frau zufrieden und die Kinder, die Cousins, Brüder und Onkel, Paten, Freunde und Neffen, dann ist auch Gervinho zufrieden. Dann sind die Leistungen auch besser. Dann hat auch der Club was davon. Dafür braucht es ein gewisses Umfeld. In Abu Dhabi ist es zwar meist kuschelig warm, aber die Stadt ist auch ein Hochhaus-Moloch. Also bat der Ivorer seinen neuen Club noch um ein paar kleine Extras, damit er auch wirklich seine Bestform abrufen kann: Einen Hubschrauber, einen Privatstrand und regelmäßige Freiflüge für seine ganze Familie in die afrikanische Heimat.

Und der Club? Der lehnte ab, bezeichnet die Wunschliste als „obszön“. Vollkommen unverständlich.

Jetzt ist Gervinho also wieder auf dem Markt. Da sollte sich doch mal der HSV bemühen. Kommt ja sonst kein Neuer. Und was Gervinho will, dass kann Hamburg allemal bieten. Macht man halt einen weiteren Beachclub auf – irgendwo im Volkspark. Gegen das Heimweh wegfliegen müsste die Familie nicht, stattdessen kommen ja regelmäßig Afrikaner für länger hierher. Und schließlich steht auch ein „Hubschrauber“ zur Verfügung. Vahid Hashemian freut sich schon auf die Treffen mit Gervinho. Also los!