Van der Vaart, Westermann, Jansen, Beister, Sobiech, Rajkovic, sicher auch noch Behrami und Zoua sowie eventuell Kacar – die Liste der Abgänge in diesem Sommer füllt sich langsam und ist noch nicht geschlossen. Man ist versucht, Begriffe zu benutzen, die beim HSV längst auf dem Index stehen sollten: Der nächste Umbruch oder Neuaufbau ist in vollem Gang.

Seit 2010, als der HSV das letzte Mal im Europacup vertreten war, ist der HSV in die Wechseljahre gekommen. 55 Zugänge und 79 Abgänge (inklusive Leihgeschäfte) konnten in den vergangenen fünf Jahren registriert werden. Ein Beleg für die immer geringer werdende Vereinstreue von Profifußballern, aber genauso der Ausdruck für den ausbleibenden sportlichen Erfolg in Hamburg – und auch die mangelnde Geduld, einen Spieler, der nicht sofort einschlägt, funktionstüchtig zu machen.

Von was träumen die HSV-Fans vor der neuen Saison? Ganz sicher nicht von fertigen Stars, sondern eher von talentierten Kickern, bei denen sie eine Aufwärtsentwicklung sehen. Diese (hoffentlich) erfolgshungrigen Spieler können ganz schnell die Sympathien der Fans erobern und identitätsstiftend wirken. Denn auch, wenn der Club bei vielen HSV-Anhängern an erster Stelle steht: Ganz ohne Symbolfiguren geht es nun mal nicht.

Und auch wenn die Fans sicher nicht böse sind, dass etliche Spieler den Club verlassen haben, die viele Negativerlebnisse der jüngeren Vergangenheit in sich tragen, so wäre es schön, wenn das ständige Kommen und Gehen künftig zurückgefahren wird.