Mehr als 100 Jahre steht das Alsterhaus bereits am Jungfernstieg, wenn auch in den Anfangszeiten unter einem anderen Namen. Die Geschichte dieses international bekannten Shoppingtempels ist bewegt und bewegend zugleich. Die Gründerfamilie verließ unter den Nationalsozialisten Deutschland, mehrere Eigentümer versuchten danach ihre Vorstellung von Luxusartikeln unter einem Dach zu verwirklichen. Untergegangen ist das Alsterhaus nie. Und die Chancen, dass dieses Stück Hamburg auch den aktuellen Eigentümerwechsel langfristig überlebt, ist groß. Man kann sogar darauf hoffen, dass das Alsterhaus von dem Mehrheitsverkauf profitieren wird.

Auch wenn viele Hamburger bei der Schlagzeile „Thailänder kaufen Alsterhaus“ zunächst ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend bekommen dürften. Die Skepsis ist bei genauerer Betrachtung unbegründet. Die thailändische Central Group ist ein traditionsreiches Familienunternehmen, das sich in den vergangenen Jahrzehnten einen Namen als Besitzer von Hotels, Restaurants, Shoppingzentren und Kaufhäusern – auch in Europa – gemacht hat. So gehört unter anderem das italienische Kaufhaus-Imperium La Rinas­cente zu den Thailändern. Und genau mit diesem sollen das Alsterhaus, das KaDeWe in Berlin und das Oberpollinger in München zusammengehen. Hohe Investitionssummen für die deutschen Standorte sind bereits zugesagt worden. Ein guter Anfang.