Der FC Bayern München sollte als Vorbild dienen: Mit der Allianz, Adidas und Audi hat der Club drei strategische Partner an Bord, die insgesamt 25 Prozent an der AG halten und dem Club knapp 277 Millionen Euro eingebracht haben. Ähnliches, wenn auch auf niedrigerem Niveau, hatte sich der HSV nach seiner Ausgliederung im Sommer 2014 auch erhofft. Doch davon ist der Club mittlerweile weiter entfernt als je zuvor.

Erst nach langem Hin und Her konnte sich Edel-Fan Klaus-Michael Kühne im Januar durchringen, für 18,75 Millionen Euro 7,5 Prozent der Anteile zu erwerben – nach einem Gutachten, dass der HSV Fußball AG einen Wert von 350 Millionen Euro zumessen soll, ein günstiger Deal für den Milliardär. Die nun bekannt gegebene Vier-Millionen-Investition des Unternehmers und Dauerkartenbesitzers Helmut Bohnhorst ist aller Ehren wert und zeigt, dass der HSV auch in diesen Zeiten auf eine treue und finanzstarke Anhängerschaft zählen kann. Doch mit strategischer Partnerschaft hat das nur wenig zu tun. Schon das 10-Millionen-Geschenk von ECE-Boss Alexander Otto für den Bau des HSV-Campus kam eher aus Liebe zum Verein zustande als aus unternehmerischem Interesse, das den HSV als Wunschpartner erkannt hätte.

Ziel der Ausgliederung war es von Anfang an, mit neuem Kapital die Entschuldung des Vereins voranzutreiben – und von diesem Ziel sind die Hamburger weiterhin so weit entfernt wie von der Champions League.