Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gilt nicht gerade als Fan Sebastian Vettels. Der viermalige Weltmeister ist dem 84-Jährigen schlicht zu langweilig, weil der nur schnell Auto fährt, mit seiner privaten Zurückhaltung aber nichts zum Glamour der Königsklasse des Motorsports beiträgt. Dass nun ausgerechnet Vettel mit seinem Sieg in Malaysia die globale Langweile, die sich in der Formel 1 durch die Überlegenheit von Mercedes breitzumachen begann, mit seinem Ferrari ausbremste, wird Ecclestone dennoch recht sein.

Spannung im Kreisverkehr tut not, sanken doch seit Längerem die Zuschauerzahlen vor Ort und weltweit die TV-Quoten. Die Formel 1 als Konsequenz nur noch in Asien und Arabien fahren zu lassen, weil es nur dort noch gutes Geld zu verdienen gibt, dürfte indes kein zukunftsfähiges Geschäftsmodell sein. Dass im motorsportbegeisterten Deutschland erstmals seit 1960 kein Rennen stattfinden wird, passt zwar in Ecclestones profitgierige Logik, die Fans im Herzen Europas zu umkurven, droht der Formel 1 jedoch ihre emotionale Basis zu nehmen. Sport ohne Begeisterung ist langfristig weder denkbar noch überlebensfähig.

Die aktuelle Krise hat Ecclestone mit zu verantworten. Die Einführung der Hybrid-Motoren hat die meisten Teams überfordert, allein Mercedes schien bisher die technischen Herausforderungen meistern zu können. Dass Ferrari jetzt in Sepang auf der Überholspur fuhr, entspannt die Lage zumindest bis zum nächsten Rennen.