Man kann es jetzt schon ausrechnen: In weniger als zwei Jahren, voraussichtlich noch vor Ende 2016, kann Airbus ein wirklich „rundes“ Jubiläum feiern: Dann wird das 10.000. Flugzeug des Unternehmens ausgeliefert.

Längst hat sich der europäische Flugzeugbauer, dessen erster Jet im Jahr 1972 zum Jungfernflug abhob, von einem belächelten Newcomer zu dem neben Boeing wichtigsten Anbieter dieses Marktes entwickelt – und gemessen an den Neubestellungen lag Airbus in sieben der zurückliegenden zehn Jahre sogar vor dem US-Konzern.

Dabei hat der Standort Hamburg erheblichen Anteil an diesem Erfolg. Denn das Werk an der Elbe ist das Kompetenzzentrum für den Verkaufsschlager des Unternehmens, die Jets der A320-Familie. Die meisten dieser Maschinen werden in Hamburg gebaut. Knapp 6500 Kurz- und Mittelstreckenjets dieser Reihe wurden bislang ausgeliefert; bevor der erste A320 im Jahr 1987 die Flugerprobung aufnahm, rechnete der Airbus-Vorstand mit einem Bedarf von 1000 Stück.

Der Blick zurück zeigt aber auch: Der Erfolg der Europäer war eng verbunden mit Innovation. So war der Ur-Airbus A300 der erste zweistrahlige Großraumflieger, der A320 war der erste Passagierjet mit elektronischer Steuerung. Natürlich ist es durchaus vernünftig, auf die technologisch weniger riskante Weiterentwicklung bestehender Produkte zu setzen, solange die Kunden damit zufrieden sind. Aber es kommt auch einmal wieder der Tag, an dem Mut zur Innovation gefragt ist.