Der HSV hat offenbar etwas zu verbergen. Profis und Verein sind abgetaucht. Eine Beschwerde

Mittwoch: nicht öffentliches Training. Donnerstag: nicht öffentliches Training. Dienstag: Training hinter Planen. Geheim, geheim. Der HSV hat offenbar etwas zu verbergen. Seine Profis sind in dieser Woche bei ihren Übungen praktisch unsichtbar.

Die Wege rund um das neue, provisorische Trainingszentrum ähneln einem Labyrinth aus Absperrungen. Was wollt ihr hier?, signalisiert die Anlage, und: Wir wollen euch eigentlich nicht. Schwarzgewandete Sicherheitsmänner und -frauen verwehren Zutritte, passen auf. Aber was soll das?

Kürzlich haben sie extra in neue Zäune investiert, die neuen und teilweise höheren Sichtschutzplanen sind jetzt davor geschützt, wie früher beiseitegerissen zu werden. Keine Peepshow mehr möglich auf die Kickerbeine.

Neulich kam Trainer Joe Zinnbauer persönlich, um sich zu überzeugen, wer denn da hinter der Plane lauerte. Am Dienstag pöbelte (man muss es so sagen) ein Ordner einen Fan an, der auf dem Sattel seines Motorrollers stand, um über die Plane zu sehen: „Der Zaun ist Eigentum des HSV. Wenn ich noch einmal sehe, dass Sie sich daran festhalten, dann entferne ich Sie.“ So!

Im Abstiegskampf da wächst die Nervosität im gleichen Maße, wie die Souveränität sinkt. Wer weiß schon, wer da spioniert, wer weiß, wer dort hinschaut. Berliner vielleicht? Oder sind es doch nur Fans, die ihre Idole aus der Nähe betrachten wollen?

Tatsächlich ist es im Training am Stadion inzwischen so ähnlich wie viel zu oft beim Spiel im Stadion: Vom HSV ist nur sehr wenig zu sehen.