Hennes, so ist zu hören, gehe es wieder gut. Er habe eine ruhige Nacht verbracht, sei wieder mit Freundin Anneliese, der Ziege, zusammen und frisst normal. Das teilte der Vorstandschef des Kölner Zoos mit. Und wir alle atmen auf. Die heftige Liebesattacke einschließlich Hörner-Hochreißens von Stürmer Anthony Ujah beim Torjubel am vergangenen Sonntag blieb also ohne gesundheitliche Folgen für das Maskottchen des 1. FC Köln.
Aber natürlich ist nicht jeder so einfach zu beruhigen. Da steht schließlich seit 1950 ein leibhaftiger Geißbock als Glücksbringer im Stadion des FC, ein Tier aus Fleisch und Blut, das lebt und frisst und löst und sicher ab und an auch meckert. „Tiere haben in einem Fußballstadion absolut nichts zu suchen, für die Misshandlung von Geißbock Hennes zeigt Peta dem 1. FC Köln die Rote Karte in Sachen Tierschutz“, sagte Peter Höffken von Peta.
Endlich! Zwei Tage hat es immerhin gedauert, bis sich eine Tierrechtsorganisation mal wieder ins Gespräch gebracht hat, die sonst gerne Modells und Schauspielerinnen halb- bis ganz nackt gegen Pelze demonstrieren lässt.
Ujah hat Hennes mittlerweile um Entschuldigung gebeten und ihm am Dienstag zum achten Geburtstag ein Ständchen gesungen. Zudem brachte er ihm einen Bund Möhren mit. „Meinen besten Freund“, nannte Ujah Hennes auch noch. Oh ha! Wann melden sich die ersten besorgten Sozialarbeiter und Ausländerbeauftragten angesichts der offenbar gescheiterten Integration des Nigerianers in Köln?
Oder sollte man die ganze Geschichte doch nicht so ernst nehmen?