Der eine kauft sich ein Hotel, der andere baut sich eins. Und bei Airbus fürchtet man um die gigantischen Investitionen.
Auftakt der neuen Vorabendserie „Die Alsterklinik“. Genau, es geht um das Zuhause von Udo Lindenberg. In der ersten Folge hat Bernard große Broermann, Eigentümer der Krankenhauskette Asklepios, den Bieterkampf um das Hamburger Luxushotel Atlantic für sich entschieden. Daraus ergibt sich für die Fortsetzung ein Duell rechtes gegen linkes Alsterufer, wie es beim jährlichen Schachturnier nicht spannender sein kann: Es buhlen nämlich nun gleich zwei eigenwillige Milliardäre um die Gunst der Gäste.
Denn gleich gegenüber vom „Weißen Schloss an der Alster“ baut Klaus-Michael Kühne, der bekannteste Hanseat aus der Schweiz, derzeit „Deutschlands bestes Hotel“. The Fontenay soll zwar erst im Sommer 2016 eröffnen, hat aber schon seit Mittwoch Hamburgs erste Alster-Fahrradstraße vor der Tür: 1,25 Kilometer lang, 6,5 Meter breit, 1,5 Millionen Euro teuer. Für Autofahrer ist dort nur noch Tempo 30 erlaubt, Kühne ist aber schon auf 180: „Ein Albtraum!“ Radfahren sei ja an sich eine „schöne Sache“, aber doch bitte nur im Grünen.
So lieben wir ja Klaus-Michael Kühne: Gibt überall seinen Senf dazu, obwohl er mit der Sache rein gar nichts zu tun hat. Also mit dem Lebensmittelkonzern, der ja auch in Gurken macht.
Mit dem HSV wiederum ist Kühne eng verbunden, seinem Verein gönnt der Mäzen alles – außer Ruhe. Ausgerechnet jetzt, da die Mannschaft von Joe Zinnbauer im Prinzip reif für Europa ist, wettert der Unternehmer, bei dem Verein werde einfach „viel versemmelt – immer wieder.“ Für nicht ganz so gelungen halten ja auch einige die in dieser Woche präsentierte Wahlkampagne der liberalen Spitzenkandidatin Katja Suding. Dabei setzt die FDP einfach konsequent weiter auf Verwirrung: Erst wusste man lange nicht, wofür die Partei steht, und jetzt soll die Frontfrau auch noch „der beste Mann“ sein.
Nun ja, das Plakat ist auf jeden Fall kreativ – und es provoziert, bevorzugt die Kandidaten der Konkurrenz. Wobei sich ja nun jetzt weder die CDU mit dem Slogan „Hamburg kann mehr“ (Schulden?) noch die Grünen mit dem Spruch „Mit Grün geht das“ (noch mehr Schulden?) für einen Innovationspreis bewerben sollten.
Ein echter Erneuerer der Stadt war dagegen einst der legendäre Oberbaudirektor Fritz Schumacher, dessen Davidwache ebenso wie knapp 30 andere Backsteinbauten dieser Tage 100 Jahre alt werden. Das Besondere: Sie alle stehen noch und waren jeweils nie teurer als ursprünglich veranschlagt. Die Bewahrer von der Schumacher-Gesellschaft sagen: „Einen wie Schumacher wird es nie wieder geben.“ Traurig, aber wohl wahr.
Auch den A380 gibt es womöglich bald nicht mehr, zumindest hat Airbus die Produktion für die Zeit nach 2018 infrage gestellt. 2300 Arbeitsplätze auf Finkenwerder hängen an dem doppelstöckigen Superflieger.
Deshalb hoffen wir, dass sich der (Durch)Start der Maschine einfach nur ein bisschen verzögert ...
Einen dennoch heiteren 3. Advent!
Ihre Vanessa