Eurogate und HHLA sollten sich international breiter aufstellen. Gerade HHLA hat sich zu sehr auf Hamburg konzentriert. Ein Kommentar von Martin Kopp.
Das Geschäftsergebnis der Eurogate-Gruppe wie auch das der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) vor einigen Wochen machen zweierlei deutlich. Erstens: Das Umschlaggeschäft in den deutschen Seehäfen ist derzeit nicht übermäßig einträglich. Die Umsätze stagnieren oder steigen nur gering. Die Gründe sind mannigfach. Die Kapazitäten wachsen insgesamt, und der Wettbewerb mit den Konkurrenzhäfen im europäischen Ausland wird härter. Gleichzeitig führt ein Wachstum der Weltwirtschaft nicht mehr zu einem überproportionalen Anstieg der Warenströme.
Umso wichtiger ist es, und das ist die zweite Erkenntnis aus den Jahresergebnissen von Eurogate und HHLA, sich international breiter aufzustellen, um das Geschäftsrisiko allgemein abzumildern. Das Unternehmen Eurogate ist diesen Weg konsequent gegangen. Jetzt profitiert es davon. Die HHLA hat diesen Schritt nicht gemacht. Im Gegenteil: Das Unternehmen hat Beteiligungen in Südamerika aufgegeben und sich komplett auf Hamburg konzentriert. Lediglich das Geschäftsfeld Intermodal, der Bahnverkehr der HHLA in die Wachstumsregionen des Ostens sowie ein Terminal im Schwarzmeerhafen Odessa, tragen zur Risikoverteilung bei. Aber eigentlich ist das zu wenig. Die Stimmen, die sich vom HHLA-Vorstand eine stärkere Expansion wünschen, werden zu Recht lauter.