Schwerin.
Zum Tag der Organspende hat Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) an die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger appelliert, sich mit dem Thema zu befassen. Zwar habe der Anteil der Spender mit 16,1 pro eine Million Einwohner hierzulande im Jahr 2021 höher gelegen als im Bundesschnitt mit 11,2. Dennoch seien die absoluten Zahlen gering, sagte Drese am Freitag in Schwerin.
Die Ministerin betonte die Bedeutung der Aufklärung: "Umfragen zeigen, dass viele Menschen theoretisch bereit sind, nach dem Tode Organe zur Transplantation freizugeben. Und immerhin etwa 35 Prozent besitzen sogar einen Organspendeausweis."
Den Angaben nach warteten 2022 zum Stichtag Ende April 200 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern auf eine Organspende, hierzu berief man sich auf Daten der Stiftung Eurotransplant. Die nötigen Operationen sind laut dem Gesundheitsministerium jedoch auch wegen der Belastungen der Kliniken durch die Pandemie auf einem niedrigen Niveau. Nur sechs Eingriffe wurden demnach zwischen Januar und April dieses Jahres durchgeführt, im selben Zeitraum des Vorjahres waren es demnach doppelt so viele.
Aus Sicht des Verbands der Ersatzkassen vdek im Nordosten hätten die "vergangenen zwei Jahre (...) leider auch gezeigt, dass wir noch kein robustes System der Organspende haben. Bereits kleine Veränderungen führen zu einem Rückgang des Spendenaufkommens insgesamt." Der Referatsleiter für stationäre Versorgung, Steffen Althorn, macht klar, dass jede und jeder auf ein Spenderorgan angewiesen sein könnte. Daher müsse man immer wieder an dieses wichtige Thema erinnern.
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