Es gibt noch eine Schule
18. Juli: Die Ottos stiften einen Bildungscampus. Versandhauserbe Benjamin Otto und seine Frau Janina Lin planen futuristischen Neubau in Bramfeld – mit Kita, Schule und Hochschule
Mit Interesse habe ich in dem o. g. Artikel die Ideen von Frau Janina Lin Otto und Herrn Benjamin Otto zur Kenntnis genommen. Betreffend ihrer Ausführungen zum schulischen Lernen (...individuelle Lernangebote, kleine Gruppen, Coaches statt Lehrer..., Programmieren, Handwerken, Gärtnern, Balletttanzen) und ihrem Ansatz: „Wir wollen mit unserem Konzept eine Alternative anbieten, die jedem Einzelnen mehr Entfaltungsmöglichkeiten lässt und (ihn) damit zu einem glücklicheren Menschen macht“ ,möchte ich das Ehepaar auf eine alternative Schule verweisen (die nicht die Neue Schule von Nena ist), die bereits existiert und die sich alle diese Ziele gesteckt hat: Es handelt sich um die Demokratische Schule FLeKS in Hamburg-Wilhelmsburg, Am Veringhof 15, die seit 2017 arbeitet. Das Team der Lernbegleiter hat unter enormem privaten finanziellen Risiko (Aufnahme von Krediten) diese Schule in dem sicherlich (noch) nicht hippen Stadtteil Wilhelmsburg mit seiner multikulturellen Bevölkerung aufgebaut und arbeitet mit seinen Schützlingen hochengagiert in jahrgangsübergreifenden Gruppen und mit selbstbestimmtem Lernen. Vielleicht lohnt es sich für Frau und Herrn Otto, sich dort einmal umzuschauen - für ihr eigenes Projekt, vielleicht aber auch für eine fruchtbare gegenseitige Kooperation.
Petra Hansen, Hamburg
Kritiker außer Acht gelassen
19. Juli: Kameras gegen ausufernde Gewalt. Videoüberwachung am Hansaplatz in St. Georg startet. Maßnahme-Paket soll Situation vor Ort befrieden
In der heutigen Freitag-Ausgabe des Abendblatts bringen Sie auf der Hamburg-Seite eins einen fast dreiviertelseitigen Artikel über die gestern gestartete Videoüberwachung des Hansaplatzes. Es ist schon bemerkenswert, wie ausführlich Sie einmal mehr die BefürworterInnen dieser Kontrolle des öffentlichen Raumes auf höchstem technischen Niveau zu Wort kommen lassen, aber vielleicht noch bezeichnender, mit welcher Nonchalance Sie die KritikerInnen aber so was von vollständig außer Acht lassen... Während andere Medien wenigstens auch den im Stadtteil St. Georg und insbesondere von Hansaplatz-BewohnerInnen geäußerten Widerspruch gegen die Videoausspähung erwähnen, nicht zuletzt die gestrige Aktion gegen die Inbetriebnahme der Kameras, ist Ihnen das leider keine einzige Silbe wert. Diese öfters einseitige Wahrnehmung der Geschehnisse und Probleme durch das Hamburger Abendblatt habe ich in den vergangenen Jahren das eine oder andere Mal zum Anlass genommen, einen Leserbrief zu schreiben. Ohne Ergebnis, wie der heutige Artikel leider einmal mehr belegt.
Michael Joho, Einwohnerverein St. Georg von 1987 e.V.
Taxi teuer als Flug
19. Juli: Umweltministerin: Fliegen muss teurer werden. Vorstoß von Svenja Schulze (SPD) stößt auf Kritik. Luftverkehrsbranche hält nichts von nationalen Alleingängen
Man kann der Umweltministerin nur Recht geben: Dass Fliegen muss teurer werden. Es ist schon fast unmoralisch, dass die Taxifahrt zum Flughafen teurer ist als der Flug selbst. Als Sofortmaßnahme muss die Steuerbefreiung für Kerosin aufgehoben werden und dann die Luftverkehrsabgabe erhöht werden. Dass Herr Altmaier wieder einmal dagegen ist, kann niemanden verwundern - schließlich vertritt er die Interessen der Wirtschaft, Umweltschutz ist ihm egal. Und dass die Lufthansa auf eine europäische Regelung warten will, kann auch nicht verwundern, die wird nämlich noch Jahre auf sich warten lassen. So viel Zeit haben wir aber nicht mehr - es muss jetzt sofort etwas geschehen - darum müssen die Maßnahmen zur Verteuerung des Fliegens schnellstens umgesetzt werden und auch die CO2-Steuer muss schnell kommen.
Helmut Jung, Hamburg
Mehr Bügel für Fahrräder
18. Juli: Was denken die Grünen über den Straßenverkehr?
Immer wieder erscheinen Artikel zum Thema „Fahrradstadt Hamburg“ mit Verweis auf die neuen Velorouten, autofreie Innenstadt. Am Donnerstag zum Beispiel mit dem Grünenpolitiker Martin Bill. Aber wo kann und soll man die Fahrräder in der Innenstadt sicher abstellen/anschließen? Einige wenige Bügel stehen neben Peek & Cloppenburg. Noch weniger Bügel sind vor dem Karstadt Haupteingang platziert. Und am Rathaus sind ebenfalls nur ganz wenige Bügel vorhanden. Vielleicht denken die Politiker bei ihren Forderungen zur autofreien Innenstadt auch mal an solche praktischen Voraussetzungen.
Karin Bandow
Reisen in den Harz
19. Juli: Sind Kreuzfahrten eigentlich noch zeitgemäß?
Die beste Tonne Treibstoff ist die, die wir gar nicht verbrauchen, sagt die gute Frau von TUI - Recht hat sie. Also weg mit dem oberflächlichen Tourismus auf den Umwelt verpestenden Schiffen. An Bord gibt es gesundheitsgefährdende Fressorgien, abseits des Schiffes oberflächlichen Dumpfbackentourismus, der den Reisenden vorgaukelt, etwas von Land und Leute zu sehen. Wie wäre es mal wieder mit einer Reise in den Harz oder die Heide? Mit einer Stulle Schwarzbrot und dem Heimatabend.
Sven Jürisch, Wilstedt