Die Tatsache, dass ein erfolgreiches Unternehmen – national sowie international – wertgeschätzt, für ein ökologisches Vorzeigeobjekt „Zug der Ideen“, die Hauptsponsorschaft und damit Verantwortung für ökologische Entwicklung aktiv übernimmt, ist das beste Signal für die Gesellschaft, für Hamburg. Es demonstriert, wie wichtig es uns um die Zukunft unseres Erdballs ist.Die Kritik des BUNDES an Siemens, Teile an Atomkraftwerke zu liefern und damit Ungeeignet für die Sponsorschaft zu sein, ist diletantisch, protestpubertär und in der Sache falsch, kontraproduktiv für die vor uns liegende ökologische und wirtschaftliche Herausforderung. Die vom BUND angezeigte Kritik, würde in der Konsequenz die Zukunftswirtschaft mit ökologischer Verantwortung killen, total blockieren. Jedes Industrieunternehmen hat in der Vergangenheit negative Beiträge zur Ökologie und dem Naturerhalt geleistet. So ist das nun mal mit Fortschritt, er wird nur sichtbar im Vergleich zum Früher. Diese Binsenweisheit sollte sich der BUND mit grösserer Sensibilität annehmen, dann beweist er erfolgreichere, ökologische Kompetenz – mit der Wirtschaft, die er braucht, um wirkungsvoll zu realisieren. Der Boykott verpulvert Energie und konstruktve Zukunftsfähigkeit, das braucht weder der BUND, noch Hamburg, noch die Natur. Populismus reicht nicht.

Ekkehard Thamm

Sehr geehrte LeserInnenBriefredaktion,

es ist nur konsequent, dass sich die Umweltverbände und Greenpeace nicht vereinnahmen lassen, wenn ein Großer (Siemens) aus dem anderen (Atom)Lager sich das "grüne Mäntelchen" umhängt - bei aller Würdigung der neuen Richtung, die der Konzern einschlagen will. Es mutet seltsam an, wenn Siemens sich nicht mehr an die große Zeit des Atom-Geschäfts erinnern lassen will, aber das "Hanauer Atomdorf" (Brennelemente!!) sendet auch aus der Vergangenheit unüberhörbare Grüße....

MfG

Heinz-H. Hendrich

Naturschützer steigen aus Green Capital aus! Bei allem Wohlwollen und Engagement für den Naturschutz: Diese Entscheidung können wir nicht nachvollziehen. Siemens hat ein breites Angebot aus Umweltschutztechnik – weltweit – und ist damit außerordentlich erfolgreich. Und Hamburg wurde von einer kritischen Jury unter vielen Bewerbern ausgewählt. Darauf sollten wir stolz sein und daran sollten wir aktiv mitarbeiten. Auf dass Gutes noch Besser werde. Verweigerung bringt uns doch keinen Schritt weiter. Also Freunde vom BUND – überlegt euch diese Entscheidung nochmals – im Interesse des Natur- und Umweltschutzes – und unserer schönen Stadt Hamburg.

Professor Dr. Maximilian Gege , Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V.

Der BUND boykottiert die „Umwelthauptstadt“ wegen der Unterstützung durch Siemens. Im Jahr 2005 trat ich aus dem NABU aus, weil nach Zahlung einer hohen Summe durch die Fa. Carl Zeiss die Vogelstation in der Wedeler Marsch in „Carl-Zeiss-Vogelstation“ umbenannt wurde. Dabei ist die Firma Carl Zeiss ein bedeutender Wehrtechniklieferant. Auch die organisierten Naturschützer sind eben käuflich und pflegen jetzt wieder ihre eigene Verlogenheit.

Egon Fischer

Sehr geehrte Damen und Herren,

schon seit den Achtzigerjahren verstehen sich die Umweltschützer bei Wahlkämpfen als 5. Kolonne von Rot/Grün. Warum nur? So gut ist ihre Bilanz doch gar nicht. Der jährliche Beitrag von über 400.000 BUND-Mitgliedern haben im Lande außer hohlen Worten kaum etwas bewegt, was nicht auch ohne BUND geschehen wäre; dagegen kann der Kapitaleinsatz bei Siemens erheblich mehr aufweisen. Deren Innovationen in Sachen Umweltschutz sind heute unverzichtbar, und nicht zu vergessen, deren Bilanzen werden wenigsten einmal im Jahr veröffentlicht. Dagegen ist die Finanzsituation beim BUND für die Öffentlichkeit ein großes Fragezeichen. Ich meine, der gegenwärtige Status der gemeinnützigen Vereine sollte für die Öffentlichkeit steuerlich und bilanzrechtlich dringend reformiert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Meyn

Sehr geehrte Damen und Herren,

Mit Sicherheit fand der Artikel "Naturschützer boykottieren die Umwelthauptstadt" bei vielen Hamburgern großes Verständnis. Und Greenpeace hat völlig recht mit der Feststellung von Karsten Smid, dass "die Stadt diesen Titel für Werbezwecke missbraucht, aber ernsthafte Zukunftsprojekte im Energie-und Verkehrsbereich fehlen". Und zum Verkehrsbereich gehört insbesondere auch unser Flughafen, der sich mitten in der neuen Umwelthauptstadt befindet. Dass die Wirtschaft jetzt auch noch mehr Direktflüge für Hamburg fordert, klingt wie Hohn auf diesen anspruchsvollen Titel Umwelthauptstadt und ist alles andere als sensibel.

K.Wagner

Sehr geehrte Redaktion!

Der Boykott der Umweltverbände klingt auf den ersten Blick unsolidarisch, hat aber trotzdem seine Berechtigung. Denn Hamburg fehlt es, wie es Greenpeace richtigerweise vermerkt, an einer echten Vision, die in konkreten Projekten Ökologie und Ökonomie miteinander verbindet. Was sich bereits daran zeigt, ein neues überdimensioniertes Kohlekraftwerk in Moorburg zu bauen, anstatt wie Berlin beim Energiekonzern Vattenfall mit Erfolg darauf zu drängen, derartige nicht mehr zeitgemäße Pläne aufzugeben. Zudem verfügen andere europäische Metropolen wie etwa Kopenhagen über wesentlich ambitioniertere Ziele, wie etwa bis zum Jahr 2025 eine CO2-"neutrale" Stadt zu werden. Und drehen dafür lieber viele kleine unscheinbare Stellschrauben anstatt die große PR-Maschine anzufahren. Weswegen Hamburg mit der "Umwelthauptstadt Europas" ein Titel verliehen worden ist, den es sich erst verdienen muss!

Rasmus Ph. Helt