Sehr geehrte Damen und Herren,
ausgerechnet Frau Koch-Mehrin, die kürzlich in einer Fernseh-Talkshow nicht ansatzweise die Dimension der laufenden Neuverschuldung Deutschlands kannte, fragen Sie zur Mehrwertsteuer. Was ist ihre Aussage vor dem angesprochenen Hintergrund wohl wert?
Mit freundlichen Grüßen,
Richard H. Gruber
Sehr geehrte Damen und Herren,
als Vater zweier schulpflichtiger Kinder (Gymnasium), die beide dreiwöchige Schülerpraktika absolvieren, stellt sich mir das Thema "Zuwanderung qualifizierter Kräfte aus dem Ausland" etwas anders dar als Frau Koch-Mehrin (FDP) und ihren Parteifreunden. Die "Wirtschaft" klagt über den vermeintlichen Mangel an Fachkräften, das ist seit langem bekannt. Was tut sie aber dagegen? Wer aber auch nur ein dreiwöchiges Schülerpraktikum in Hamburg absolvieren, also den ersten Schritt zu einer qualifizierten Berufslaufbahn beginnen möchte, erlebt sein "blaues Wunder": unbeantwortete Bewerbungen, reihenweise standardisierte Absagen, kontingentierte Praktikumsplätze, die offenbar auf Jahre hinaus vergeben sind und so weiter. Glücklicherweise gibt es auch interessierte Unternehmen bei uns, die jungen Menschen gerne ein Schnupperpraktikum ermöglichen und so für sich und das Berufsbild werben. Vielfach setzt das Dilemma sich nach Schulabschluß fort: wie viele gute Schüler drehen nach Abschluß eine "Warteschleife", studieren, weil sie keinen adäquaten Ausbildungsplatz gefunden haben, machen ein soziales Jahr, jobben "erst einmal" und so weiter? Wie viele junge Akademiker werden unter Wert befristet eingestellt oder als preiswerte Arbeitskräfte in Langzeitpraktika für wenig Geld beschäftigt ("Generation Praktikum")? Also: mancher Jugendliche muss sich sicher anstrengen und auf die bewährten Tugenden besinnen beim Eintritt ins Arbeitsleben, aber die Unternehmen müssen sich ebenfalls "bewegen". Fachkräfte fallen nicht vom Himmel und ob noch mehr Zuwanderung der Schlüssel zu Deutschlands Zukunft ist, erscheint mir sehr fragwürdig.
Klaus Wenzel
Eine Quote für MigrantInnen und deren deutsche Nachkommen ist für den gesamten Öffentlichen Dienst schon seit Jahrzehnten überfällig. Es mangelt nicht an qualifizierten Migranten in Deutschland sondern an deutschem Integrationswillen. Gerade für den öffentlichen Dienst gilt noch immer Helmut Kohls Vorurteil, Deutschland sei kein Einwanderungsland. "Ausländer" oder "Migrant" sind de facto negativ konnotierte Begriffe und die Reduzierung deren Beurteilung auf reine Brauchbarkeitskriterien abstoßend. Zahlreiche Probleme mit den hier auch lebenden "bildungsfernen" Migranten, die in der medialen Öffentlichkeit bevorzugt zum Migranten-Stereotypen stilisiert werden, gebe es jedoch nicht, wenn z.B. frühzeitig genügend säkulare türkische Lehrer eingestellt worden wären, so wie es selbstverständliche deutsche Praxis ist, Lehrer für deutsche Migranten in's Ausland zu schicken.
Andreas Baumgart
So langsam zeigt die FDP ihr wahres Gesicht! Bildung kostet Geld. Hier wird dann wohl demnächst richtig gespart. In Deutschland reicht es dann dafür, dass der kleine Mann die Steuererklärung lesen kann und die Summe unten rechts bezahlt. Die besser gestellten Bürger schicken ihre Kinder auf Privatschulen. Für den normalen Bürger bleiben dann im Beruf die Handlangertätigkeiten zum Niedriglohn. Fachkräfte holt man sich aus dem Ausland, denn auch die Ausbildung kostet Geld, welches man sich sparen kann. Alles wird mit den Worten verpackt: „Arbeit muss sich lohnen!“ Merkt denn keiner, was hier z.Zt. abläuft?
Horst Tietze
Liebe Redaktion, herrlich: Wieder so ein entlarvendes Interview mit einem unserer Volksvertreter. Frau Koch-Mehrin macht den Koalitionspartner schlecht, redet das Desaster der eigenen Partei schön und plappert über die abstruse Idee einer Quotenregelung für Migranten in unseren Behörden. Das schönste: Sie könnte sich vorstellen, eine Pommesbude in Australien aufzumachen. Kann das Abendblatt nicht mal die Restaurantkette Mövenpick animieren, der Dame den Umzug nach Australien zu sponsern? Möglichst noch in diesem Jahr? Mit freundlichen Grüßen
Martin Grudzinski