"Steinbrück über den HSH-Chef: ,Da kann einem der Kragen platzen'", Hamburger Abendblatt, 16. Juli
Was mir zur Bonuszahlung an Herrn Nonnemacher von der HSH Nordbank auffiel:
"Steinbrück über den HSH-Cef: "Da kann einem der Kragen platzen", Hamburger Abendblatt vom 16.07.2009, Seite 12: "...Bürgermeister Ole von Beust (CDU) verteidigte dagegen die umstrittene Sonderzahlung an Nonnenmacher. Die 2,9 Millionen Euro hätten dem HSH-Chef vertraglich zugestanden, sagte Beust auf NDR 90,3. „Wenn mir jemand einen rechtlich zulässigen Weg gesagt hätte, das zu verhindern, wäre ich dankbar gewesen. Aber einen solchen Weg gibt es nicht. Hamburger Abendblatt vom 14.07.2009, Seite 9: Herr Christian Plock, Geschäftsführer des Landesverbands Hamburg vom Bund der Steuerzahler sagte: "Da wird mit zweierlei Maß gemessen. Auf der einen Seite werden die vertraglich zugesicherten Boni für einfache Mitarbeiter gestrichen, auf der anderen Seite gibt es diese hohe Sonderzahlung für Herrn Nonnenmacher." In beiden Fällen handelte es sich laut Berichterstattung bzw. vordergründig um vertraglich zugesicherte Leistungen. In einem Fall wurden diese Leistungen schlichtweg gestrichen, im anderen Fall soll dies nicht möglich gewesen sein? Hier hat man mal wieder den Eindruck, daß im Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland eine Gleichbehandlung nicht stattfindet.
Dieter Mewes, per E-Mail
Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust hat kein Mittel gegen die Bonuszahlung an Herrn Nonnenmacher gefunden und mit Bauchschmerzen zustimmen müssen? Sittenwidrigkeit ist das Argument, um derartige Verträge auszuhebeln. Offensichtlich wurde mit Herrn Nonnenmacher ein Vertrag zur leistungsunabhängigen Bonuszahlung geschlossen. Damit ist dieses meines Erachtens ein getarntes Festgehaltsmodul mit dem Ziel der Reduzierung der Steuerschuld und zur Irreführung der Öffentlichkeit. Es wurden schon harmlosere Vorgänge für sittenwidrig und somit nichtig erklärt. Herrn Nonnenmacher liegen bessere Angebote aus London vor? Lassen Sie Ihn schnellstmöglich gehen, aber bitte ohne Abfindung. Oder ist die auch schon im Vertrag verankert? Berechnung: Alle gezahlten Boni x Quersumme der Beschäftigungsjahre? Ich hätte vom Hamburger Bürgermeister und seinem Senat mehr Energie bei der Durchsetzung der vom Gesetzgeber beschlossenen Maßnahmen erwartet.
Mit freundlichen Grüssen, Ihr Bürger und Steuerzahler der Freien und Hansestadt Hamburg
W. Bull, per E-Mail
Es ist nun ein widerlich scheinheiliges Getue, vom Verständnis für den Bürger, Magengrimmen und vom möglichen Platzen irgendwelcher Kragen zu sprechen. Diese Kommentare zeigen deutlich, dass die Verantwortlichen keineswegs vom Geschehen überrascht sonderns bestens vorbereitet sind. Den öffentlichen Ärger wegen der Bonuszahlungen steht Finanzsenator Michael Freytag dann auch locker mit seinem dicken Fell durch, wie Ole von Beust sich offen und unverschämt freut. Kann er übrigens auch, denn der Wähler bedankt sich bis jezt ja immer mit Wiederwahl.
Doris Wolff, Hamburg
Nonnenmacher hatte also ein besseres Angebot aus London. Ja, warum geht er denn nicht dahin? Wer die HSH Nordbank mit an die Wand gefahren hat und dafür dann Millionen kassiert, ist sicher als Top-Manager international gefragt. Mag ja sein, dass Nonnenmacher die Bonuszahlungen sogar gerichtlich durchsetzen könnte. Aber so einen dann auch noch unbedingt auf dem Chefsessel halten zu wollen, kann nur Politikern einfallen. In der freien Wirtschaft wäre da das Vertrauensverhältnis zerstört, eine Weiterbeschäftigung ausgeschlossen.
Jörg Ökonomou, Grünendeich
Meiner Meinung nach, sollte Herr Nonnenmacher mit sofortiger Wirkung zurücktreten! Kann er seinen Mitarbeitern noch unter die Augen treten? Nach einer großen Kündiungswelle fühlen sich solche Schlagzeilen wie ein Schlag ins Gesicht an! Sehr wahrscheinlich ist er auch nicht der einzige mit solchen Bedingungen. Der Vorstand der HSH Nordbank besteht aus vier Mitgliedern. Glauben Sie, dass Herr Berger einfach so gegangen ist. Man kann doch nicht Mitarbeiter kündigen, den Senat anlügen, die Bürger verärgern und sich aber Sonderboni auszahlen lassen!
Erstaunte, fassungslose Grüße!
Nina Sacher, per E-Mail
Herrn Nonnenmacher kann man nur empfehlen, die gern herangezogenen Methoden des Personalkostenabbaus ( Empfehlungen zum Lohnverzichts der Arbeiter, Deckelung von Mindestlöhnen, Outsourcing ganzer Belegschaften, Entlassungen) als Vorstand auch gegen sich selbst gelten zu lassen. Vom Steuerzahler wurden und werden für den Ausgleich von Verlusten und fortdauernde Risiken (Bürgschaften) Milliarden abgefordert. Das Geld wird verbrannt und von der HSH Nordbank nie wieder erwirtschaftet werden. Man sollte den Laden sofort zumachen. Schiffs- und andere -Finanzierungs-Institute und deren Fachleute wird man zwar immer gebrauchen.Es muss aber nicht nicht ein so durch Schulden belastetes und personell verkorkstes und kriminelles Unternehmen mit Briefkastenfirmen im Ausland sein, wie man über die HSH hörte.
Wilhelm Rhauderwiek, Quickborn
Die HSH- Nordbank ist ein Fass ohne Boden. Führt man sich die neue Meldung über eine maßlose Bonuszahlung an Herrn Nonnenmacher vor Augen,kann man feststellen: die haben aus der Finanzkrise nicht nur nichts gelernt, die wollten gar nichts lernen. Herr Carstensen sagt, alle anderen Lösungen wären teurer geworden. Mir scheint die kostengünstigste Lösung wäre, sich so schnell wie möglich von den Politikern zu trennen, die solche Machenschaften ermöglichen und unterstützen.
Michael Wolff, Hamburg
Sehr geehrte Damen und Herren, hier mein Leserbrief zum Thema Bonuszahlung an HSH-Chef Nonnenmacher: Geldgierig, Instinktlos, Skrupellos? Ja, all dies muß man Herrn Nonnenmacher unterstellen. Die Auslöser der Finanzkrise haben einfach nichts gelernt. Moral und Anstand sucht man bei Bankern nach wie vor vergeblich, deren Bankhäuser letztlich nur durch Steuermilliarden am Leben erhalten werden. Aber auch die Politik versagt komplett und belügt ihre Wähler. In einer Zeit, in der die Altersabsicherungen der jüngeren Steuerzahler nur noch eine Luftnummer sind, sollte Herr Nonnenmacher ein Zeichen setzen und freiwillig auf diese völlig überzogene Boni- und Altersvorsorgezahlung verzichten.
Mit freundlichen Grüßen
Niko Clauder, Hamburg
Dreist ist noch milde ausgedrückt, wenn es um Boni bei der HSS-Nordbank geht. Da werden unsere Steuergelder ausgegeben, um einen Millionenbetrag für die Altersversorgung eines einzelnen Herrn für einen kurzen Zeitraum Arbeit zu sichern? Das ist eine Ohrfeige für jeden Rentner, der über 45 Jahre eingezahlt hat und am Ende noch nicht einmal 60% seines ehemaligen Einkommens bekommt. Wie wäre es, wenn Banken gesetzlich dazu gezwungen werden, den Zinssatz für den Dispo auf 2% über den Leitzins fest zu setzen. Dann würde wenigstens die Abzocke der Banken am Bürger vermindert. Denn wir werden nach der Wahl eh mit höheren Steuern belastet, damit die Schulden, die durch die Bankenrettungen entstanden sind, abgetragen werden.
Horst Tietze, Hamburg
Im Namen meines Vaters, zur Zeit im Heidberg Krankenhaus: Die Darstellung "Herr Dr. Nonnenmacher als Überflieger-Banker" gibt zu denken. Gibt sich Herr Dr. Nonnenmacher mit 500.00,00 EUR als Managergehalt, wie sich die HSH Bank dem Bund gegenüber verpfllichtet hat, wirklich nicht zufrieden, so mögen die Gesellschafter aus ihrer eigenen Tasche entsprechende Zuzahlungen leisten. Künftige Honorierung sollte man von den wirtschaftlichen Erfolgen der bisherigen Tätigkeit und nach Erfolg positiver Abwendung des derzeigien Schadens bewerten. Wenn Herr Dr. Nonnenmacher seit 01.10.2007 der HSH Bank im Vorstand angehört, dann ist er mit seinem Fachwissen bestens über die Verhältnisse der HSH Bank informiert und trägt auch eine Verantwortung an der Misswirtschaft. Es ist bedauerlich, dass gewisse Manager und Politiker keine direkte Verantwortung für ihr Fehlverhalten tragen müssen. Beim Ausscheiden aus einem Vertrag bzw. eines politischen Amtes bedeutet es für sie ein weiterhin finanziell sorgenfreies Leben! Die Masse der Steuerzahler ist nicht verantwortlich für das Fehlverhalten der Manager und Politiker. Der Garantieschirm des Bundes sollte der HSH Bank entzogen werden und die Verantwortlichen für den Schaden einstehen.
Heinz Ehmke, Hamburg