Berlin. Gastgeberin Barbara Schöneberger war wieder mit versteckter Kamera im Einsatz. Für die Sendung holte sie sich Unterstützung von vielen Prominenten - die teilweise auch selbst zu Opfern wurden.
Moderatorin Barbara Schöneberger legt nach eigenen Worten extrem viel Wert auf Etikette. „So wie - glaube ich - alle Leute, die irgendwann mal älter sind und plötzlich merken, wie schön es ist, wenn jemand mit Messer und Gabel essen kann und weiß, dass man unter Umständen sogar kurz aufstehen könnte, wenn eine Dame neben einem den Tisch verlässt“, sagte die 49-Jährige.
„Und wenn sie wieder vom Klo zurückkommt, dann steht man wieder auf und schiebt ihr den Stuhl wieder unter den Hintern. Das ist eigentlich eine sehr, sehr schöne Sache, die ich genau so meinen Kindern auch beibringe.“
Etikette für „Verstehen Sie Spaß?“ vergessen
In der neuen Ausgabe der Fernsehshow „Verstehen Sie Spaß?“ heute Abend (20.15 Uhr) im Ersten kann man Schöneberger hingegen von ganz anderer Seite erleben: Mit wilder Perücke verkleidet, gibt sie sich ausgerechnet im Café Knigge in Bielefeld als Veronika Freifrau von Knigge-Landhorst aus - und führt die nichtsahnenden Gäste mit versteckter Kamera an der Nase herum. Mal tunkt sie ihr Croissant in deren Getränke, mal gibt sie mit vollem Mund Benimmtipps zum Besten.
Privat sei das anders. Zwar könne man Etikette auch manchmal weglassen, weil sie dann vielleicht sogar deplatziert wirke, so Schöneberger. „Aber manchmal sollte man sie schon griffparat haben.“ Das verliert aus ihrer Sicht nie an Aktualität.
Überraschende Live-Verlade
Eines der Highlights in der aufgezeichneten Sendung ist eine damalige Live-Verlade. Über den Namen des Opfers schweigt der verantwortliche Südwestrundfunk (SWR). Nur so viel: Es ist ein bekannter Comedian.
Als Lockvogel ist „Bergdoktor“-Darsteller Hans Sigl im Einsatz, dem das mehr Spaß machte, als selbst verladen zu werden. „Und Lockvogel zu sein, ist insofern sehr spaßig, als dass man die Schadenfreude in sich entdeckt und kultivieren kann“, ergänzte der 53-Jährige.
So ein Live-Einsatz sei insofern schwierig, „als dass bei dem verladenen Kollegen einige Menschen im Publikum waren und man denen ja auch gerecht werden muss“, führte Sigl aus.
„Das heißt, man spielt einerseits für die Kamera und möchte die Verlade gut machen, andererseits muss man das Ganze auch für das Publikum vor Ort glaubwürdig gestalten. Man ist dabei also irgendwie Diener zweier Herren.“ Das sei eine Herausforderung. Für das Team sei das mit viel Aufwand verbunden gewesen. „Für mich war es überschaubar.“
Weitere Star-Gäste
Außerdem stiften Ernie und Bert aus der „Sesamstraße“ anlässlich des 50. Deutschland-Jubiläums der Sendung Kinder zu Unsinn an. Skispringer Thomas Morgenstern führt ARD-Sportmoderatorin Lea Wagner an einer Gondelbahn aufs Glatteis.
Sängerin Sarah Zucker treibt ihren öffentlichkeitsscheuen Bruder Ben Zucker in einem Café an den Rand des Nervenzusammenbruchs: Hat sie ihm doch angeblich etwas Wichtiges zu sagen - und kommt immer und immer wieder einfach nicht dazu.
Auch viele Un-Prominente hat es wieder erwischt: Die versteckte Kamera hatte sie im Blick, als in einem Restaurant plötzlich ein Lieferdienst das Essen brachte oder die Kurverwaltung an der Ostsee zwei Euro Schönwetterzuschlag kassieren wollte. Ein Ehepaar führte gleich seine ganze Hochzeitsgesellschaft hinters Licht. Zu eskalieren drohte eine Verlade in einer Postfiliale: „Ich hätte Ihnen eine schmieren wollen“, sagte eine Frau hinterher. „Aber richtig, wusch!“
In einer neuen Rubrik „Klassiker mit Promi“ ist Schauspielerin Gaby Dohm („Schwarzwaldklinik“) zu sehen, die vor 35 Jahren bei einer fingierten Schiffstaufe in die Falle von „Verstehen Sie Spaß?“ getappt ist. Die 79-Jährige berichtet Schöneberger, wie sie sich einst einmischte und Einfluss auf eine Frauenrolle nehmen wollte.
Die Moderatorin selbst antwortete auf eine dpa-Frage zum Thema Feminismus: „Ich sehe mich in meiner Arbeit nicht als Frau und habe auch nicht den Anspruch, dann den Feminismus nach vorne zu bringen. Ich bin viel mehr Dienstleisterin und Moderatorin, manchmal auch Pausenüberbrückerin.“
Ihr sei auch noch nie ein un-feministisches Moderationsangebot gemacht worden. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich mein ganzes Leben lang, ohne zu wissen, dass das feministisch ist, darauf geachtet habe, selbstständig zu entscheiden, was und für wen ich was tue und mir das dann auch gut bezahlen zu lassen.“