Hamburg.

Ahmad Alrifaee (27) hätte vor einigen Jahren niemals gedacht, dass er mal Journalist werden würde. Doch dann kam die Syrische Revolution und mit einem Schlag wurde alles anders. Er studierte damals Bauingenieurwesen in Homs, als Tausende Menschen begannen, gegen das System auf die Straße zu gehen. Und Ahmad ging mit. „Das Land war im Umbruch und niemand berichtete. Eine regimekritische Presse gab es nicht“, erzählt Alrifaee. Woher er den Mut nahm, weiß er manchmal selbst nicht, aber er entschloss sich, inkognito zu berichten. Erst waren es nur kleine Handyfilme, später berichtete er – immer unter Pseudonym – für große ausländische Fernsehsender. Mit Gleichgesinnten gründete er ein geheimes Journalisten-Netzwerk, las alles, was er zum Thema Journalismus finden konnte.

Ahmad Alrifaee wurde Journalist, als der Bürgerkrieg in Syrien begann.
Ahmad Alrifaee wurde Journalist, als der Bürgerkrieg in Syrien begann. © HA | Michael Rauhe

Aber irgendwann wurde die Gefahr zu groß. Und so entschloss er sich, das Land zu verlassen. Seit 2014 lebt er in Deutschland, hat sich weitergebildet und eine Ausbildung an der Hamburg Media School gemacht. Mit „Amal, Hamburg!“ habe er nun einen Platz gefunden, der sich „richtig anfühlt“ und mit Hamburg eine Stadt, in der er gerne lebt. „Das Wichtigste ist, dass wir hier in Freiheit leben und arbeiten können.“