Omid Rezaee (29) musste seine Heimat Iran vor sieben Jahren verlassen. 2011 war er wegen regimekritischer Artikel in einer Studentenzeitung verhaftet worden und musste zwei Monate ins Gefängnis. Er kam zwar wieder frei, musste aber in einem weiteren Prozess mit einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen – daher flüchtete er in den kurdischen Teil des Irak, wo er im deutschen Konsulat Asyl beantragte. 2014 wurde Rezaee anerkannt und reiste nach Deutschland. In der Zwischenzeit hatte der Maschinenbau-Student weiter als Journalist gearbeitet und über den Krieg und den IS berichtet.
In Hamburg besuchte er die Media School und belegte einen Master-Studiengang in „Digital Journalism“. „Mein Faible für den Journalismus habe ich schon als Kind entdeckt“, sagt der Gründer einer Schülerzeitung in seiner Heimatstadt Khakkhal im Nordwesten Irans. Ob er für immer in Deutschland bleiben wird, weiß Omid Rezaee noch nicht. Das hänge auch von der Entwicklung im Iran ab, wo seine gesamte Familie lebt. „Aber Deutschland wird immer Teil meines Lebens sein – ich habe mir viel Mühe gegeben, die Sprache schnell zu lernen, und ich habe viele Bekannte und Freunde gefunden.“