Hamburg. Die Social Media Week diskutiert in Hamburg den positiven Nutzen von Smartphone und Co., aber auch negative Folgen.

Für Boris und Dominique Arnold spielt die Optimierung von Tagesabläufen eine wichtige Rolle. Besonders seit der Nachwuchs da ist. Inzwischen sei ihnen das mit der Optimierung ganz gut gelungen. „Zeitfresser wie Einkäufe und die Fahrt zur Arbeit können wir oft vermeiden“, erzählen die jungen Eltern. Ein Lieferdienst bringe ihnen gesundes Essen nach Hause, und ins Büro müssen sie dank der neuen Technik auch nicht mehr so häufig fahren. Geht ja alles vom Sofa aus.

Wie Familien von Internetservices profitieren und sich besser organisieren können, diskutierten die beiden Hamburger, die auch ein Familien-Blog betreiben, auf der Podiumsdiskussion mit dem Thema „Technologie schluckt Zeitfresser – Familienleben im Wandel“. Dabei ging es zwar besonders um den positiven Nutzen von Smartphone, Laptop und Co., aber auch mögliche negative Folgen wurden diskutiert.

Es ist eines von insgesamt rund 160 Events, die in dieser Woche bei der 5. Social Media Week in Hamburgstattfinden. Rund 3000 Teilnehmer werden bis zum Freitag erwartet. Die Digitalkonferenz wird seit 2012 weltweit in mehreren Metropolen gleichzeitig veranstaltet, darunter neben Hamburg auch New York, London und Jakarta.

Die Themengebiete sind breit gefächert. Es geht um die Privatsphäre im Internet, über die unternehmerische Nutzung von sozialen Medien, den Umgang mit Hasskommentaren im Internet, um die Gründerkultur bei Start-up-Unternehmen und vieles mehr. Wer eine der Veranstaltungen besucht, stellt schnell fest, dass die Besucher eher jung und eher technikaffin sind. Die Veranstalter betonen jedoch, dass jeder willkommen ist, egal ob Profi, oder Einsteiger, Azubi oder 65 plus.

Ein zentrales Thema auf der Digitalkonferenz ist auch, wie Unternehmen die sozialen Medien richtig für sich nutzen können. Viele hätten dabei in den letzten Jahren bereits Erfahrungen gesammelt. „Sämtliche Netzwerke zu bespielen, und das nebenher, ist aber nicht der richtige Weg“, sagte Falk Ebert von der United Digital Group, einer Agentur für digitales Marketing, zum Auftakt der Konferenz.

Eine Auswahl zu treffen und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen sei besonders wichtig. Auch weil die Verbreitung von Werbeinhalten in Sozialen Netzwerken grundsätzlich anders funktioniere als bei klassischen Werbespots oder Anzeigen.

Die Veranstaltungen der Social Media Week finden entweder in den Haupttagungsorten – der Macromedia Hochschule (Gertrudenstraße) und der Markthalle Hamburg (Klosterwall 1) – statt oder in Tageslocations wie der Superbude St. Pauli, dem Betahaus und der Handelskammer Hamburg.

Alle Veranstaltungen sind kostenlos, allerdings wird dazu geraten, sich vorher auf der Homepage der Social Media Week anzumelden. Ist das Event bereits ausgebucht, sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Wie die Veranstalter mitteilten, gebe es durch kurzfristige Absagen meist noch Restplätze. Alle Veranstaltungen werden außerdem per Video aufgezeichnet und können kostenlos auf der Homepage angesehen werden.

Auch die Diskussionsrunde über die Zeitfresser und das Familienleben ist bereits online verfügbar. Wer mehr über Boris und Dominique Arnold erfahren will, kann auch ihren Familien-Blog unter http://hishers.de besuchen. Dort gibt es neben Fotos aus dem Alltag und Gedanken zum Thema Elternsein auch viel Skurriles etwa aus der Rubrik „Töpfchenshopping“ im Internet – etwa ein Töpfchen mit einer iPad-Halterung. „Wir sind zwar technikaffin, aber das geht sogar uns zu weit“, sagt Boris Arnold auf dem Podium und schmunzelt ein bisschen.

Weitere Informationen, Anmeldemöglichkeiten und eine Programmübersicht finden Sie unter ­http://socialmediaweek.org/hamburg/