Offenburg/ Hamburg. Zahlreiche Prominente Gäste treten in der Show auf und interpretieren Ottos Sketche neu. Der Komiker selbst sitzt in der ersten Reihe.
Otto Waalkes hat in der Fernsehshow, die zu seinen Ehren läuft, einen Platz in der ersten Reihe. Vor seinen Augen blödeln sich Komiker, Schauspieler und Musiker durch ein halbes Jahrhundert. Sie würdigen Otto, den bekannten Komiker und Ostfriesen, zu dessen 50. Bühnenjubiläum. Und Otto macht munter mit. „Otto – Geboren um zu blödeln“ wird am Abend vor Silvester, am Mittwoch, 30. Dezember, 20.15 Uhr, im ZDF ausgestrahlt. Moderiert wird die Show von Johannes B. Kerner.
Aufgezeichnet wurde sie Anfang Juli im badischen Offenburg. Sie läuft auch im österreichischen und im Schweizer Fernsehen. Im ZDF ausgestrahlt werden sollte die Blödel-Show ursprünglich im November. Doch nach den Terroranschlägen von Paris, die sich wenige Stunden zuvor ereignet hatten und die Welt schockierten, passte sie nicht mehr. Sie wurde verschoben und kommt nun kurz vor dem Jahreswechsel ins Programm.
„Ich habe den Eindruck, dass ich hierfür selbst Eintritt zahlen müsste“, sagt Otto zu Beginn der zweieinhalb Stunden dauernden Show. Was ihn erwartet, weiß der 67-Jährige nicht. Es ist eine Tribute-Gala mit prominenter Besetzung. Und mit so mancher Überraschung für die Hauptperson des Abends und die Zuschauer. Mit den 50 Otto-Jahren, auf die das ZDF zurückblickt, werden Erinnerungen wach.
Ottos bekannteste Sketche neu interpretiert
„Comedystars und Wegbegleiter verneigen sich vor Otto“, sagt Moderator Kerner. Das Konzept: In der Show treten namhafte deutsche Künstler auf. Ottos bekannteste Sketche werden von ihnen neu interpretiert. Auch Otto ist aktiv und geht auf die Bühne. Und holt die Lacher routiniert auf seine Seite. Der Entertainer, der im November in Berlin mit einem Bambi als bester Komiker ausgezeichnet wurde, ist in seinem Element.
„Es ist das große Comedy-Treffen des Jahres“, sagt Kerner. Otto Waalkes nennt er den „Alleinunterhalter der Nation“. Ganze Generationen habe er mit seinen Sketchen, Büchern, Bühnenprogrammen, Fernsehsendungen und Filmen unterhalten. Vielen heutigen Comedians habe er die Tür aufgestoßen. „Wir müssen uns um den Humorstandort Deutschland keine Sorgen machen“, so Kerner über seine Gäste.
Zahlreiche Promis in der Show
„Dieser Mann hat es geschafft, uns alle zum Lachen zu bringen“, meint Berufskollege Michael „Bully“ Herbig, der in der Show dabei ist. Auch Bülent Ceylan, Jürgen von der Lippe, Karl Dall und Ralf Schmitz sind da. Ebenso treten unter anderem Guido Cantz, Sascha Grammel, Max Giermann, Wigald Boning, Willy Astor, Marco Rima und Martin Schneider auf. Sie machen aus Otto-Sketchen eine große Show. Auch Schauspielerin Cosma Shiva Hagen ist dabei sowie, zu dessen großer Verwunderung, Ottos erste Freundin aus Studienzeiten.
Mit den damals noch unbekannten Musikern Marius Müller-Westernhagen und Udo Lindenberg lebte Waalkes zu Beginn seiner Karriere in Hamburg in einer Wohngemeinschaft. Die abendlichen Musik-Auftritte in Hamburger Kneipen brachten keinen Erfolg. Erst als Otto zu den Musikern auf die Bühne stieg und Faxen machte, änderte sich das.
Otto Waalkes zeigt sich gerührt
„Otto ist ein tiefgründiger, hochintelligenter und wunderbarer Mensch“, erklärt Müller-Westernhagen, der ebenfalls in der Show ist: „Uns verbindet eine Freundschaft fürs Leben.“ Dass Erinnerungen noch da sind, sei nicht selbstverständlich, meint der 66-Jährige: „Es ist ein Wunder, dass sich überhaupt noch jemand von uns an die Zeit erinnert - bei so viel Alkohol, wie damals geflossen ist.“
Otto selbst gibt der Sendung ihren Charme. So rockt er gemeinsam mit dem Österreicher Wolfgang Ambros dessen Kult-Hit „Schifoan“. Er macht Stimmung mit seiner Band, den „Friesenjungs“ und zeigt als Zeichner und Maler seine vergleichsweise unbekannte Seite. Für Musik sorgen auch die Spider Murphy Gang, die Erste Allgemeine Verunsicherung, Thomas Anders sowie - nach Jahren der TV-Abstinenz - der Sänger Ingo Insterburg („Ich liebte ein Mädchen“).
„Ich bin gerührt“, sagt Otto Waalkes am Ende der Show. Abschied nimmt er mit der ZDF-Gala nicht. Als Komiker und Unterhalter plane er auch die nächsten Jahre: „In Rente gehe ich so schnell nicht.“ Schon im nächsten Jahr startet seine neue Tournee.