Köln/Hamburg. Der Abschied vom Bildschirm naht. Stefan Raab vermeidet bei TV total jedes Wort darüber und macht lieber einen Lesben-Witz.
Der Anfang vom Ende hat begonnen. Stefan Raab geht in Fernseh-Rente, und vorher holt er noch die bekannte Verbal-Keule heraus, die ihn berüchtigt machte. "Schlag den Raab“ wird er noch einmal präsentieren, auch den „Bundesvision Song Contest 2015“, aber dann ist wirklich Schluss – oder? Am Montagabend war dem 48-Jährigen in seiner Sendung "TV total" bei Prosieben nichts anzumerken vom nahenden Abschalten.
Die Sommerpause ist vorbei, bis Mitte Dezember ist Stefan Raab noch zu sehen. Über seinen Abschied vom Fernsehen verlor Raab kein Wort. „Da kann's ja wieder losgehen, wir sind zurück aus der Sommerpause“, verkündete Raab lapidar zu Beginn der Late-Night-Show um 23 Uhr.
Die Einschaltquote fiel unspektakulär aus: 760.000 Zuschauer verfolgten zu später Stunde ab 23 Uhr die Sendung „TV total“. Der Marktanteil betrug 5,4 Prozent. Beim für ProSieben wichtigen jüngeren Publikum zwischen 14 und 49 Jahren lag er mit 11,2 Prozent ganz ordentlich.
Witze über Fußballerinnen und Nordkorea
Danach witzelte Raab über die heimische Wespenplage, aus der er kurz eine „Lesbenplage“ machte („Ich dachte, die Frauen-Fußball-WM ist in Kanada.“). Er empfahl, sich stechen lassen zu lassen, der Effekt sei wie bei Botox. Verbrannter Kaffee helfe auch, das erkläre, warum es bei einer großen Kaffeekette keine Wespen gebe. Auch Nordkoreas eigenwillige Zeitumstellung um eine halbe Stunde thematisierte Raab. Sein Studiogast war Schauspieler Ralf Moeller, 56, der von seinem Handy aus per Facetime eine Verbindung zum Kollegen Arnold Schwarzenegger in Kalifornien herstellte.
Raab wird am kommenden Sonnabend den „Bundesvision Song Contest 2015“ präsentieren, am 12. September folgt „Schlag den Raab“. Dieses Format soll am 19. Dezember auch den Abschluss von Raabs Bildschirmkarriere bilden, bevor er die „Fernsehschuhe an den Nagel hängt“, wie Raab es vor gut zwei Monaten formuliert hatte.