Ex-Fußballer triumphiert auf dem Tanzparkett. Buh-Rufe für Daniel Hartwich nach Unfall von Tänzerin. Sylvie Meis und Ralf Bauer nerven.

Der ehemalige ghanaische Fußballnationalspieler Hans Sarpei flippte förmlich aus vor Freude. Kaum war klar, dass er der Gewinner der achten „Let's Dance“-Staffel ist, rannte der 38-Jährige wild hüpfend über die RTL-Bühne, schmiss sich auf den Rücken und zuckte mit den Hüften. Einen kurzen Moment später war auch schon seine Profi-Tanzpartnerin Kathrin Menzinger über ihm. Die Zweitplatzierte, die Moderatorin Minh-Khai Phan-Thi, bückte sich zum Gratulieren zu den beiden am Boden Liegenden hinunter und lachte tapfer. Ihr Partner Massimo Sinato zog ein langes Gesicht.

Dabei hatte doch selbst der strenge Juror Joachim Llambi die Zweitplatzierten als Favoriten gesehen. „Die Paare haben sich nicht viel gegeben, aber Minh-Khai war meiner Meinung nach eine Nasenspitze vorn“, sagte Llambi nach der Sendung. „Nun muss ich nur noch meiner Frau das Tanzen beibringen“, stammelte indessen Sarpei im Siegestaumel mit Schweiß auf der Stirn. Der Ex-Fußballer hatte am Freitagabend vor allem „Hüft-technisch“ alles gegeben und in den drei einstudierten Tänzen Lockerheit bewiesen.

Steiners Partnerin verletzt sich

Den dritten Platz belegten der Olympiasieger und Gewichtheber Matthias Steiner und seine Partnerin Ekaterina Leonova. Doch die beiden hatten gegen Ende ganz andere Sorgen. Sie schienen einfach nur froh, die Siegerehrung überhaupt gemeinsam auf der Bühne erleben zu können. Wenn auch sitzend auf einem roten Sofa. Leonova umklammerte dabei einen Teddy. Denn das letzte Drittel der Sendung wurde von einem Unfall überschattet: Die 28-Jährige war nach einer Hebefigur bei der Landung auf dem Parkett kräftig umgeknickt, zog die Einlage im Dirndl vor Bergpanorama-Kulisse aber weiter durch. Kaum war jedoch die Performance zu Ende, sackte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht in sich zusammen.

Hartwich erntet Buh-Rufe

Das Publikum stockte. Steiner war ratlos. Moderator Daniel Hartwich versuchte die Situation dagegen einfach „wegzumoderieren“: „Ist Ekaterina nicht ein Profi? Bis zum letzten Tanz hat sie damit gewartet“, rief er Richtung Publikum - und erntete einige Buh-Rufe. Auch im Netz fiel das Urteil für diesen Satz vernichtend aus. So schrieb ein Twitter-User: „Bei #LetsDance verletzt sich die Tänzerin & liegt da rum. Und der Hartwig hat nichts Besseres zutun, als dumme Kommentare abzugeben.“

Mit Co-Moderatorin Sylvie Meis ging die Netzgemeinde nicht weniger kritisch um. Eine Twitter-Userin wollte nicht etwa per Telefon für die prominenten Tänzer ihre Stimme abgeben, sondern verlangte nach einer Nummer, um die „unsägliche Moderatorin“ mit dem „schlechten Deutsch“ herauszuwählen.

Sprachprobleme bei Jorge Gonzalez

Apropos Sprachprobleme: Juror Jorge Gonzales konnte sich - je weiter die vierstündige Sendung voranschritt - immer schlechter artikulieren und begann seine Bewertung oft mit lallenden Lauten und „Ah's“ und „Oh's“. In der Kategorie „Lieblingstanz“ rief er Sarpei nach dessen Hip-Hop-Performance zu Michael Jacksons „Black or White“ nur ein „Cool! Mann! Expressiv“ zu. Bei Minh-Khai spürte er oft „viel Echtes“, verglich sie mit einer „Gottin“. Jurorin Motsi Mabuse, die aus Südafrika stammt, sprach sich unter anderem in ihrer Schlussbewertung für Sarpei aus, mit der Begründung „weil wir beide chocolate sind“.

Cathy Fischer ganz diplomatisch

Zum großen Finale in Köln durften auch alle anderen Promis aus den letzten Sendungen noch einmal auftreten. Die Erstausgeschiedene Cathy Fischer gab sich im Gespräch mit Sylvie Meis ganz diplomatisch, als sie auf ihre Niederlage angesprochen wurde: „Wir haben drei tolle Finalisten“, sagte sie. Cora Schumacher, die eine Woche später ausgeschieden war, bekannte, dass der „Druck nun weg“ sei. Ralf Bauer bewies bei einem Tango noch einmal Final-Qualitäten - wegen einer Grippe hatte er jedoch vorzeitig seinen Ausstieg verkünden müssen. Doch er nutzte den Abend: Im Gespräch mit Sylvie Meis wurde er nicht müde, mehrfach auf sein Engagement als Old Firehand bei den Karl May-Festspielen in Bad Segeberg hinzuweisen.

Sarpei feiert via Twitter

Die Sendung sei „eine runde Sache gewesen“, sagte Sarpei zum Ende. Und natürlich ließ es sich der ungekrönte Twitter-König nicht nehmen, seinen Sieg auch über den Kurznachrichtendienst zu zelebrieren. "Das ist das Ding!", jubelte der ehemalige Schalker im Fußballerjargon.

Als Kicker hatte er mit den "Knappen" 2011 immerhin den DFB-Pokal und den Supercup geholt. Auch Christoph Metzelder freute sich über den TV-Triumph seines früheren Mitspielers. Gemeinsam mit Kommentator Wolf Fuss gratulierte Metzelder als "Hans-Sarpei-Edelfan".

Im nächsten Frühjahr soll die neunte Staffel stattfinden. Beim diesjährigen Finale durften sich die "Let's Dance"-Macher übrigens über eine ordentliche Quote freuen: 4,61 Millionen Zuschauer und damit gut 200.000 Zuschauer mehr als in der Vorwoche sahen die Sendung, die erst nach Mitternacht zu Ende ging (22,1 Prozent Marktanteil).(dpa/HA)