Es geht um Fritz Lang und die Vorgeschichte des Filmklassikers „M – eine Stadt sucht einen Mörder“. Eine private Eskapade von Heino Ferch brachte bereits die Dreharbeiten durcheinander.
Hamburg. Die Stadt Hamburg wurde am Freitag für ein paar Stunden zu Düsseldorf. Das hätten die Rheinländer wohl gern! Der Grund dafür war ein Kinofilm. Im Medizinhistorischen Museum des UKE wurden Szenen für den Film „Fritz Lang – Der andere in uns“ gedreht. Heino Ferch spielt darin den großen deutschen Regisseur, der Filme wie „Metropolis“, „Dr. Mabuse, der Spieler“ und „Die Nibelungen“ gedreht hat.
Mit dabei sind auch Thomas Thieme, Samuel Finzi und Johanna Gastdorf. Gordon Maugg inszeniert den Film, in dem es um die Vorgeschichte zu Langs Filmklassiker „M – eine Stadt sucht einen Mörder“ geht.
Der Sektionssaal im Museum ist hell erleuchtet, durch die großen Fenster kommt außerdem viel Tageslicht herein. Auf einem der acht Seziertische liegt abgedeckt eine Leiche, natürlich keine echte. Daneben das Handwerkszeug der Pathologen: Bohrer, Sägen, große Zangen. Auf einem Klemmbrett ist ein Zettel befestigt: Pathologisches Institut Düsseldorf steht darauf. Es folgt der Bericht über eine an schweren Kopfverletzungen gestorbene Frau.
Wir befinden uns im Jahr 1930. Das passt, denn der Sektionssaal wurde 1926 erbaut. Fritz Lang ist auf der Suche nach einem Stoff für seinen ersten Tonfilm. Er kommt nach Düsseldorf, weil ihn der Fall des Serienmörders Peter Kürten (Finzi) neugierig gemacht hat. Er will bei den Ermittlungen des zu seiner Zeit sehr bekannten Kriminalrats Gennat (Thieme) dabei sein. Dabei macht Lang eine schockierende Entdeckung. Es gibt zwischen seiner Biografie und der von Kürten zahlreiche Parallelen. Der Film handelt auch von den Ängsten und Abgründen Fritz Langs.
Die Filmemacher haben zahlreiche Originaldokumente in die Handlung eingebaut, erzählt Produzentin Nicole Ringhut, allerdings nicht im Sinne des bekannten Dokudramas. Gedreht wird in den kommenden Tagen noch im Hotel Atlantic und in einer Villa in Wentorf. Die Dreharbeiten hatten im September begonnen, mussten aber unterbrochen werden, weil Ferch auf dem Oktoberfest in eine Schlägerei verwickelt war und verletzt wurde. Der Film soll 2016 in die Kinos kommen, im Jahr von Langs 40. Todestag.