Vom Hamburger Urviech Jan Fedder über Kai Pflaume bis zum Tatortreiniger Bjarne Mädel – der ARD-Spot soll die deutsche Öffentlichkeit aufrütteln. Auch die Uno ergreift Maßnahmen.

München/Hamburg. In einem neuen TV-Spot der ARD rufen deutsche Fernsehstars dazu auf, Solidarität mit den mehr als 200 entführten Schulmädchen in Nigeria zu zeigen. Unter anderem beteiligen sich Janina Hartwig, Jan Fedder, Kai Pflaume, Bjarne Mädel, Dietmar Bär, Klaus-J. Behrendt, Richy Müller, Axel Stein und Uwe Ochsenknecht sowie die Darsteller der Serien „Sturm der Liebe“, „Verbotene Liebe“ und der „Lindenstraße“, gab die ARD in München bekannt.

Programmdirektor Volker Herres erklärte zu der Aktion, dass man Solidarität zeigen wolle mit den Familien der Mädchen: „Über die Berichterstattung hinaus wollen wir mit unserem Aufruf ein Zeichen setzen.“ Der Spot lief schon am Donnerstagabend im Ersten.

Die rund 200 Schülerinnen aus der Ortschaft Chibok im Nordwesten Nigerias befinden sich seit Mitte April in den Händen der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram. Sie waren aus einer staatlichen Sekundarschule entführt worden.

Weltweit gibt es seitdem zahlreiche Appelle zur Freilassung der Mädchen, insbesondere über soziale Netzwerke im Internet. Über den Kurznachrichtendienst Twitter beteiligen sich auch zahlreiche Prominente aus aller Welt unter dem Hashtag #Bring back our girls, darunter etwa Papst Franziskus, Hilary Clinton, Michelle Obama, Angelina Jolie, Sylvester Stallone und die schwedische Prinzessin Madeleine.

Unterdessen hat der Uno-Sicherheitsrat Sanktionen gegen die nigerianische Terrorgruppe Boko Haram beschlossen. Die Strafmaßnahmen umfassen ein Waffenembargo, das Einfrieren von Konten und Reiseverbote, wie die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, in New York sagte.

Die Sanktionen seien ein wichtiger Schritt in dem Kampf gegen die islamistischen Fanatiker. Die Weltgemeinschaft müsse entschlossen gegen die Terroristen vorgehen. Der Sicherheitsrat setzte Boko Haram auf eine Liste, auf der Terrororganisationen mit Verbindungen zu dem Terrornetzwerk al-Qaida stehen.

Die Regierung Nigerias hatte den Sicherheitsrat gebeten, die Strafen gegen Boko Haram zu verhängen. Boko Haram hat in den vergangenen Jahren vor allem den Norden Nigerias mit einem beispiellosen Terror überzogen, Tausende Menschen starben.