Das Satiremagazin hat ein Foto des Ex-Rennfahrers abgedruckt und mit der Schlagzeile „So schlimm erwischte es Schumi“ versehen. Lauda findet die Anspielung auf die Berichte über den verunfallten Kollegen „pietätlos“.

Hamburg. Während die Medien nicht zuletzt durch einen Appell von Corinna Schumacher angehalten wurden, wenn überhaupt nur äußert sensibel über den Zustand ihres verunglückten Ehemanns zu berichten, geht die „Titanic“ auf ihre ganz eigenen Art in die Offensive.

So ziert das aktuelle Cover des Satiremagazins das Konterfei Niki Laudas, unterlegt mit der Schlagzeile: „Exklusiv. Erstes Foto nach dem Unfall. So schlimm erwischte es Schumi.“ Ein klarer Hinweis auf die kolportierte Sensationsgier in der Berichterstattung über Michael Schumacher.

Während dieser seit seinem Skiunfall am 29. Dezember im Koma liegt, aus dem ihn die Ärzte nun wieder zurückzuholen versuchen, übernimmt Rennfahrerkollege Lauda nun die Empörung über die Titanic-Zeile.

Eine „bodenlose Frechheit“ sei diese, befand der frühere österreichische Formel-1-Weltmeister im heimischen Medium heute.at. „Absolut indiskutabel und völlig pietätlos. Wer bitte druckt so einen Schwachsinn“, fragt der 64-Jährige, der nach einem schweren Unfall 1976 wie Schumacher in ein Koma fiel.

Titanic reagiert mit Stellungnahme

Die Titanic reagierte auf Laudas Vorwürfe umgehend mit einer Stellungnahme. „Die Kritik von Herrn Lauda macht uns betroffen“, schrieb Chefredakteur Tim Wolff.

„Immerhin gelang es uns, als erstes Boulevardmedium noch vor 'Bild', 'Bunte' und der 'Tagesschau' ein Foto des verunfallten Nationalhelden Michael Schumacher zu veröffentlichen.“

Das Magazin habe „unter Einhaltung der üblichen journalistischen Moralstandards einen Investigativ-Reporter als Krankenschwester verkleidet und in die Grenobler Klinik geschickt“, teilte die Titanic mit. „Sollte es dabei zu einer tragischen Verwechslung mit einem anderen prominenten Crashpiloten gekommen sein, bedauern wir das ein bisschen.“

Briten verstehen deutschen Humor nicht

Wenig Anklang findet der Titanic-Vorstoß auch in ausländischen Medien. Selbst unter den sonst wenig zimperlichen britischen Revolverblättern ist die Empörung groß. Auf der Online-Seite des Mirror haben etliche erboste Leser ihr Unverständnis über die „unlustigen Deutschen“ zum Ausdruck gebracht.

Die Titanic eckt mit ihren Titelseiten immer wieder an. Die letzte größere Debatte gab es 2012 nach einem Cover mit dem damaligen deutschen Papst Benedikt XVI., in dessen Folge der Vatikan das Satiremagazin zunächst sogar verklagte. Letztlich wurde die Klage vor dem Landgericht Hamburg aber wieder fallen gelassen.