Der Braunschweiger Sänger Axel Bosse holt den „Bundesvision Song Contest“ zum zweiten Mal nach Niedersachsen. Beinahe hätte es auch für Hamburg gereicht, doch Johannes Oerding verfehlte den Sieg um acht Punkte.

Mannheim. Beim neunten „Bundesvision Song Contest“ hat es am Donnerstagabend eine spannende Entscheidung gegeben. Den Musikwettbewerb zwischen den 16 Bundesländern gewann am Ende Bosse für Niedersachsen mit dem Gute-Laune-Song „So oder so“ hauchdünn vor dem Hamburger Johannes Oerding (“Nichts geht mehr“). Dabei hatte der Lebensgefährte von Ina Müller lange Zeit vorne gelegen und wurde erst gegen Ende der 16 Punkte-Vergaben überholt. Schließlich trennten die beiden nur acht Punkte.

„So spannend war der Bundesvision Song Contest noch nie“, sagte Bundesvision-Initiator Stefan Raab. Und auch Tim Bendzko war ganz angetan von dem Kopf-an-Kopf-Rennen. „Glückwunsch an Bosse und Johannes Oerding!!! Sowas von verdient!“, postete der „Bundesvision“-Sieger von 2011 bei Twitter.

Bosse hatte zuvor angekündigt, bei einem Sieg für Niedersachsen komme die Show 2014 in sein Heimatstadion nach Braunschweig. Vor zwei Jahren war Bosse bei dem Musikwettstreit noch auf dem dritten Platz gelandet.

Dieser Rang ging diesmal an den Berliner Rapper MC Fitti („Fitti mit’m Bart“), gefolgt von Keule („Ja genau!“). Die Brandenburger waren ein schräger Hingucker: Sie traten als Braut und Bräutigam auf - inklusive Männerkuss am Ende. „Das hab' ich noch nie gesehen im deutschen Fernsehen“, kommentierte Raab. Die männliche Braut hatte sich unter dem engen Kleid mit Frischhaltefolie schlank gewickelt.

Zum neunten Mal traten Acts aus allen 16 Bundesländern gegeneinander an. Bosse wagte wie in seinem aktuellen Musikvideo zu „So oder so“ auch in Mannheim einige Tanzschritte. Co-Moderatorin Sandra Rieß sagte dazu: „Es war sehr liebenswert, wie er getanzt hat.“ Vergangenes Jahr hatten Xavier Naidoo und der Rapper Kool Savas mit dem Projekt Xavas gesiegt.

Fofftig Penns mit plattdeutscher Coolness

Die Besonderheit des Song Contests: Alle Acts singen mindestens die Hälfte ihres Titels auf Deutsch - oder zumindest auf plattdeutsch wie Bremens Vertreter De Fofftig Penns mit „Löppt“. Für Raab waren die Sänger im gelben Regenmantel „der Beweis dafür, dass sich Mundart und Coolness nicht ausschließen“. Sie holten Platz 7.

Die Quote für die neunte Auflage des „Bundesvision Song Contest“ ist indes enttäuschend. Mit 1,29 Millionen Zuschauern erreichte ProSieben am Donnerstagabend lediglich einen Marktanteil von 5,6 Prozent.