Am Sonntag zeigt das Erste wieder einen neuen „Tatort“. Bei Deutschlands beliebtester Krimireihe kommt in dieser Saison ein Bundesland ganz neu ins Spiel – und das gleich doppelt.

Berlin. Die neue „Tatort“-Saison geht an diesem Sonntag (18.8., 20.15 Uhr) los – und zwar mit Kommissar Reto Flückiger, gespielt von Stefan Gubser, in dem Schweizer Krimi „Geburtstagskind“. Danach gibt es aber zunächst eine kleine Durststrecke für Fans des Sonntagabend-Klassikers: Am 25. August läuft in der ARD ein Rostocker „Polizeiruf 110“ und am 1. September das TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem Herausforderer Peer Steinbrück.

Während in der vergangenen „Tatort“-Saison, die im Juni endete, vier neue Ermittler-Teams an den Start gingen (Jörg Hartmann in Dortmund, Devid Striesow in Saarbrücken, Til Schweiger in Hamburg und Wotan Wilke Möhring in Hamburg und Umgebung), gibt es diese Saison zunächst „nur“ zwei Neustarts – und zwar in Erfurt (17.11.) und Weimar (26.12.). Damit beschert der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) den Fans mit gleich zwei Krimis neues Terrain: das Bundesland Thüringen.

Zum Jahreswechsel sind dann also 21 Teams für den ARD-„Tatort“ im Einsatz: von Kiel bis München, von Köln bis Berlin, von Luzern bis Wien. Wenn keiner aussteigt und der Bayerische Rundfunk (BR) im Jahr 2014 auch den „Tatort“ aus Franken realisiert, den er 2012 ankündigte, sind es bald sogar 22 Teams.

In Erfurt ermitteln die Kommissare Henry Funck (Friedrich Mücke) und Maik Schaffert (Benjamin Kramme) sowie die angehende Staatsanwältin und Polizei-Praktikantin Johanna Grewel (Alina Levshin). Im ersten Fall („Speed“) geht es um einen mutmaßlichen Serien-Frauenmörder. Am 26. Dezember will der MDR dann mit dem Weihnachts-„Tatort“ aus der Klassiker-Stadt Weimar eine neue Tradition starten: Die Premiere „Die fette Hoppe“ dreht sich um eine Entführung der fiktiven Wurstkönigin Brigitte Hoppe. Akteure: das Duo Kira Dorn und Lessing (Nora Tschirner und Christian Ulmen).

WDR-Fälle rechnen mit Quoten-Highlights

Und sonst? In Frankfurt am Main ermittelt Joachim Król als Kommissar Frank Steier diese Saison noch zweimal ohne seine ausgestiegene Schauspielkollegin Nina Kunzendorf – sie trat bereits im April zum letzten Mal in der Rolle der burschikosen Conny Mey auf. Bereits abgedreht ist ein Solo-Fall für Steier mit dem Arbeitstitel „Der Eskimo“. Im November soll Król dann seinen letzten, insgesamt siebten Fall in der Rolle drehen, dessen Sendedatum noch unklar ist.

Seine Nachfolgerin in Frankfurt als Ermittlerin für den Hessischen Rundfunk (HR) wird Margarita Broich („Quellen des Lebens“). Der erste „Tatort“ mit der vor allem in der Theater-Branche bekannten Broich, die privat mit dem Leipziger „Tatort“-Star Martin Wuttke liiert ist, wird wohl erst im zweiten Halbjahr 2014 im Ersten zu sehen sein, also nicht in der kommenden, sondern dann folgenden Saison.

Quoten-Highlights dürften auch in dieser Saison wieder die WDR-Fälle aus Münster mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers werden. Sie lockten zuletzt jeweils mehr als 12 Millionen Zuschauer vor den Bildschirm. Im Herbst ist zunächst eine Folge mit dem angekündigten Titel „Die chinesische Prinzessin“ vorgesehen – darin ist Liefers als Professor Boerne dringend tatverdächtig, etwas mit dem Tod einer Künstlerin und Dissidentin aus China zu tun zu haben, neben deren Leiche er ohne Erinnerung in seiner Rechtsmedizin aufwacht.

47 Tote bei „Butterfly“-Tatort

Nach zwei Jahren Pause bringt der HR auch wieder einen seiner experimentierfreudigen Wiesbadener „Tatorte“ mit Ulrich Tukur als LKA-Ermittler Felix Murot ins Programm. Nach der Premiere „Wie einst Lilly“ (28.11.2010) und dem von vielen als irre wahrgenommenen Halluzinationsdrama „Das Dorf“ (4.12.2011) kommt nun wahrscheinlich Mitte Dezember der dritte Tukur-Krimi „Schwindelfrei“ ins Erste.

Auch Tukurs vierter „Tatort“ ist bereits gedreht – er heißt „Butterfly“ und soll 2014 laufen. Laut HR wird er wohl der leichenreichste „Tatort“ der Geschichte – mit 47 Toten am Ende der Handlung. Bislang hielt diesen Rekord ein Wiener „Tatort“. In dem Film „Kein Entkommen“ (5.2.2012) gab es mindestens 15 Tote.