Die ARD hat ihr Versprechen gebrochen, sagt der Schauspieler in bester Schimanski-Manier: „Die Bürokraten bestimmen die Sendeplätze.“

Hamburg. So kennt man Kommissar Horst Schimanski aus dem gleichnamigen Tatort: Götz George, jahrelanger Schimanski-Darsteller in der ARD, hat die ARD wegen des Ausstrahlungstermins für das Doku-Drama über seinen Vater Heinrich scharf kritisiert. Er ärgere sich über den Termin am 24. Juli, „wenn alle im Urlaub sind“, sagte der 74-Jährige der Fernsehzeitschrift „TV Spielfilm“. Er habe sogar selbst bei den Senderverantwortlichen angerufen, um einen späteren Ausstrahlungstermin zu erreichen.

„Im Oktober hat mein Vater Geburtstag, das kann man ja als Anlass nehmen. War nichts zu machen. Hat man mir zwar versprochen. Aber nicht gehalten“, sagte George. Er habe sich für Sendeplätze und Geld eingesetzt, aber irgendwann gebe er auch auf. „Die Bürokraten bestimmen die Sendeplätze. Im Sommer wird es kein Mensch sehen wollen.“

Götz Georges Vater Heinrich galt als einer der bedeutendsten Schauspieler seiner Generation. Er starb 1946 im sowjetischen Lager Sachsenhausen. Dort war er wegen seiner Rollen in Propagandafilmen der Nationalsozialisten inhaftiert.

Für George, der mit der Schimanski-Rolle, „Schtonk“ oder dem „Totmacher“ deutsche Filmgeschichte geschrieben hat, war die Rolle seines eigenen Vaters ein körperlicher und seelischer Kraftakt. „Wir hatten nur 21 Tage. Wir mussten sehr viel arbeiten“, sagte George zu „tvspielfilm.de“. Er musste beim Drehen einen „Fatman“ tragen, einen künstlichen Bauch. Dabei hatte er schon als Darsteller in Karl-May-Verfilmungen seine Stunts selbst gemacht. Am 23. Juli wird Götz George 75 Jahre alt. Seit Langem residiert er zumeist auf Sardinien, hatte aber immer wieder in seiner Hamburger Wohnung gelebt. Von dort zu seinem Lieblings-Italiener Paolino war es nur ein kurzer Fußweg an der Alster entlang.

Das Erste zeigt am 24. Juli um 21.45 Uhr das Dokudrama „George“ mit Götz George als Heinrich George. Davor wiederholt das Erste um 20.15 Uhr den Film „Schimanski: Schuld und Sühne“