Die neue Assistentin von Markus Lanz ist zwar gewitzt und komisch. An den Englischkenntnissen muss Cindy aus Marzahn allerdings arbeiten.

Berlin. Markus Lanz machte es am Sonnabendabend kurz und bündig: Nach den jüngsten Diskussionen um die Schleichwerbevorwürfe hielt sich der „Wetten, dass..?“-Moderator mit der Nennung von Gewinnspiel-Geldgebern zurück. Das galt sowohl für einen Reiseveranstalter beim Spiel mit einer Saalkandidatin als auch für den Autohersteller, der den Hauptgewinn für den Wettkönig zur Verfügung stellte.

In den letzten Tagen waren Vorwürfe laut geworden, dass in den vergangenen Jahren möglicherweise unerlaubt Produkte von Sponsoren aus der Wirtschaft über Jahre in der populären ZDF-Show präsentiert wurden. Im Blickpunkt stand dabei die Firma Dolce Media von Christoph Gottschalk, dem Bruder von Ex-Moderator Thomas Gottschalk. Die Deals mit den Sponsoren-Unternehmen wurden über Dolce Media abgewickelt.

Ansonsten verlief die Show unspektakulär: Wettkönig wurde am Samstagabend in Offenburg bei der vierten Ausgabe von Lanz der 24-jährige Bernhard Siegel aus Oberbayern, der am Klang einer Flasche erkannte, wie viel Flüssigkeit sich in ihr befindet. Er freute sich nach der telefonischen Abstimmung wie ein Schneekönig über das Auto, dass die Kamera noch für ein paar Augenblicke einfing.

Assistentin Cindy: Gewitzt mit Einschränkung

Komikerin Cindy aus Marzahn (41) hat sich inzwischen beim ZDF eingelebt. Die 41-Jährige, die eigentlich Ilka Bessin heißt, bleibt jetzt dauerhaft die Assistentin von Lanz, sie ist gewitzt und komisch. Kleine Einschränkung sind ihre Englischkenntnisse beim Umgang mit ausländischen Gästen. Sie führte den Oscar-nominierten US-Mimen Denzel Washington (58) dennoch in ein Kino, wo er die Besucher seines Films „Flight“ überraschte.

Aber auch Lanz hatte seine Mühe mit dem US-Gast, der in dem Film einen angetrunkenen Piloten spielt, der sich ins Cockpit setzt, um die Maschine vorm Absturz zu retten. Die Frage, ob man denn besoffen einen Flieger retten dürfe, beantwortete Washington mit ja und nein, auch auf die Lanz-Nachfrage, wie er das persönlich für sich sehe, wusste Washington auch nur ein „ja und nein“ entgegenzusetzen. US-Schauspieler Tom Hanks hatte sich im Herbst noch über die lange, zähe „Wetten, dass..?“-Show mokiert.

Etwas Laune brachten die zum Lachen ansteckenden Matthias Schweighöfer und Ralf Schmitz in die Show. Komiker Schmitz tanzte zum Schluss in Strumpfhosen (die er früher immer als Dreijähriger tragen musste) gekonnt Ballett, vorher musste Schweighöfer erklären, warum in so vielen seiner Filme sein splitternacktes Hinterteil zu sehen ist. An Beispiel seines Pos erläuterte die schlagfertige Cindy, ebenso wie der Jung-Schauspieler in der DDR geboren, wie an FKK-Stränden damals die Fahrräder abgestellt wurden. Schweighöfer hatte Mühe, sich wieder einzukriegen.

Lanz stoppt Abwärtstrend – Tagessieg für ZDF

Bei der vierten „Wetten, dass..?“-Show mit Lanz schalteten ab 20.15 Uhr wieder mehr Zuschauer ein als zuletzt, wie der Sender am Sonntag mitteilte. Im Schnitt sahen 9,04 Millionen Menschen die ZDF-Sendung. Das entsprach einem Marktanteil von 27,7 Prozent und bescherte dem ZDF den Tagessieg. Auch in der jungen Zielgruppe punktete Deutschlands größte Unterhaltungsshow: Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag bei 22,3 Prozent (2,71 Millionen) und damit nur knapp hinter dem von „DSDS“.

Bei der dritten Sendung von Lanz im Dezember hatten nur 8,89 Millionen Zuschauer eingeschaltet, die Premiere im Oktober hatten durchschnittlich 13,62 Millionen Menschen gesehen, bei der zweiten Sendung schauten 10,74 Millionen Menschen zu.

„DSDS“ bei jungen Zuschauern auf Platz zwei

RTL meldete derweil Rekordquoten für die siebte Staffel vom „Dschungelcamp“: 7,97 Millionen Zuschauer schalteten am Samstagabend ab 22.15 Uhr „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ ein, wie der Sender mitteilte. Das entspricht einem Marktanteil von 30,7 Prozent. Am Samstag vor einer Woche hatten 6,49 Millionen Menschen zugeschaut. Ein Grund für das hohe Interesse: Am Wochenende wurden die ersten beiden der elf Kandidaten herausgewählt. Es traf die Sänger Silva Gonzalez und Klaus Baumgart.

Das „Dschungelcamp“ steht auch in der Gunst der jungen Zuschauer weiter ganz oben: In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schalteten 4,95 Millionen ein, der Marktanteil lag hier bei 44,3 Prozent. Damit erreichte die Show laut RTL neue Staffelrekorde in beiden Zuschauergruppen und war beim jungen Publikum die meist gesehene Sendung des Tages.

Zuvor sahen ab 20.15 Uhr 4,75 Millionen Zuschauer Dieter Bohlens „Deutschland sucht den Superstar“ (Marktanteil: 14,4 Prozent). Die fünfte Folge der zehnten Staffel erreichte beim jungen Publikum 2,87 Millionen Zuschauer (Marktanteil 23,8 Prozent). Damit lag „DSDS“ bei den jungen Zuschauern hinter dem„ Dschungelcamp“ auf Platz zwei der meist gesehenen Sendungen des Tages.