Der neue Hamburger „Tatort”-Kommissar schaltet immer dann ein, wenn ihn ein Drehbuch oder ein Regisseur besonders interessieren.
Köln/Hamburg. Der neue Hamburger „Tatort“-Kommissar Wotan Wilke Möhring (45) schafft es derzeit nicht, regelmäßig selbst am Sonntagabend den „Tatort“ einzuschalten. Zu dieser Zeit bringe er meistens seine Kinder ins Bett. „Ich schalte immer dann bewusst ein, wenn mich ein bestimmtes Drehbuch oder ein Regisseur besonders interessieren“, sagte der Schauspieler. „Ich schaue gerne Fälle, die spannend sind, die etwas aussagen und auch mal gewagter sind.“
Im Sommer war bekanntgegeben worden, dass Wotan Wilke Möhring künftig für den NDR in Hamburg und Umgebung ermittelt. Im Frühjahr läuft sein erster Fall „Feuer über Flottbek“, der in Hamburg spielt.
Der 45-Jährige ist davon überzeugt, dass die Zuschauer in erster Linie wegen des Formats „Tatort“ einschalten und erst in zweiter Linie wegen eines bestimmten Ermittlers. Angst vor einer schlechten Quote hat der Schauspieler nach eigener Aussage nicht: „Ich bin nicht quotengläubig. Wenn man Menschen herausfordert mit bestimmten Themen, bedeutet das manchmal eben, dass man nicht sechs Millionen Zuschauer bekommt, sondern vielleicht ein paar weniger.“
Den ersten „Tatort“, an den er sich erinnern kann, war der Klassiker „Reifezeugnis“ mit Nastassja Kinski. Den habe er als kleiner Junge heimlich bei seiner Tante angeguckt, und der Film habe ihn ordentlich mitgenommen. Heute sieht er das auch kritisch: „Wenn man zu früh an ein Medium gerät, kann das auch gefährlich sein. Diese Abstraktion, was ist real, was ist Film, die funktioniert im jungen Alter noch nicht.“