Zwei Preise für den „Tatortreiniger”, ein vom Thron gestürzter Mario Barth - und viel Applaus für Gaby Köster beim Deutschen Comedypreis.
Einige dürften sich ins Fäustchen gelacht haben: Der Titel des „erfolgreichsten Live-Künstlers” ist bei den Deutschen Comedypreisen zum ersten Mal seit sieben Jahren nicht an Mario Barth gegangen. Stattdessen freute sich Bülent Ceylan: „Ich habe den Mario-Barth-Preis gewonnen!“
Und auch aus Hamburger Sicht gab es Grund zur Freude: „Der Tatortreiniger” heimste gleich zwei Trophäen ein. Bjarne Mädel wurde zum „Besten Schauspieler” gekürt und die Miniserie des NDR zur „Besten Comedyserie”. Intendant Lutz Marmor geizte nicht mit Lob, gratulierte „allen, die an dem Projekt beteiligt sind, ganz herzlich, vor allem natürlich Bjarne Mädel für seine Darstellung des ’Schotty’.“ Einen Doppelerfolg durfte auch Martina Hill feiern: sie wurde als „Beste Schauspielerin” ausgezeichnet, ihre Sendung „Knallerfrauen” (Sat.1) zur besten Sketchcomedy gekürt.
Der Auftritt von Moderator Dieter Nuhr hingegen gab wenig Anlass zur Freude. Mit schalen Gags der Marke „Bettina Wulff hätte ihr Buch „Jenseits des Protokolls“ doch auch „Mein Leben unter dem Bundespräsidenten“ nennen können” versuchte Nuhr angestrengt komödiantisches Flair zu verbreiten.
Altbekanntes herrscht auch sonst: Cindy aus Marzahn bekommt zum vierten Mal die Trophäe als beste Komikerin, die „heute-show” des ZDF zum ebenso vielten Mal die als Beste Comedyshow. Oliver Welke darf sich dazu über eine Auszeichnung als bester Komiker freuen. Neu in der Riege der Comedypreisträger ist David Werker, von Senior-Kollege Ingo Appelt als „Frischfleisch“ angekündigt. Werker tourt mit der Show „Morgens 15.30 Uhr in Deutschland! – Aus dem Leben eines aufgeweckten Studenten“ seit 2010 erfolgreich durchs Land.
Besonders viel Applaus zollt das Publikum der noch immer vom Schlaganfall gezeichneten Gaby Köster. Sie bekommt den Ehrenpreis - überreicht von Atze Schröder. „Bitte erwarte jetzt keinen Heiratsantrag von mir“, ruft sie ihrem Laudator zu. Zu Kritik an ihrer langen Funkstille sagt die 50-Jährige: „Im Koma kann selbst ich nicht reden.“ Ebenso viel Sympathie fliegt einem entgegen, der gar nicht da ist: Dem Anfang des Monats gestorbenen Dirk Bach.
Mit Material von dpa und dapd